Carl Laemmle

Der Erfinder Hollywoods

Kinopionier Carl Laemmle Foto: Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Seid immer schön fleißig und haltet die Kosten gering!» Das sollten sich die Mitarbeiter aufmerksam anhören – und mussten hinter vorgehaltener Hand vermutlich grinsen. So wie man sich heute über die freundlich insistierende Ansprache auf wackeligem Zelluloid amüsiert.

Carl Laemmle konnte den Schwaben schwerlich verleugnen, nicht einmal auf dem Gipfel seines Erfolgs, Anfang der 30er-Jahre, als er mitten in Hollywood diesen kleinen Film aufnehmen ließ. Doch der Kinopionier, der heute vor 150 Jahren geboren wurde, hat es selbst erfahren: «Wer sparsam ist, kann alles erreichen.»

Glücksritter Und in seinem Fall war das mehr als imposant. Laemmle hatte 1912 die Universal-Filmstudios gegründet. Man darf den Glücksritter aus dem oberschwäbischen Laupheim also mindestens als einen der Väter, wenn nicht gar den Erfinder Hollywoods bezeichnen.

Erstaunlich nur, dass dieser Mann durchs Raster der Erinnerung gefallen ist. Selbst eingefleischten Cineasten war der einst legendäre Produzent von Filmen wie Dracula oder Im Westen nichts Neues nur selten ein Begriff. Doch am Ende seines Lebens hat Laemmle, der während der Schoa etlichen Juden zur Flucht in die USA verhalf, ein weltweit beachtetes Werk hinterlassen: Über 9000 Filme produzierte der Gründer der Universal Studios Hollywood.

Ganz abgesehen davon, dass ihm die Begabung von Marlene Dietrich gleich beim ersten Blick aufgefallen ist und er markante Typen wie den Bergheroen Luis Trenker zu Stars gemacht hat. Wobei das Gruseln dann eher die Sache von Laemmles Sohn geworden ist. «Die Leute mögen den Horror nicht», schrieb der Senior 1932 noch voller Überzeugung. Es dürfte das einzige Mal gewesen sein, dass sich der Schwabe so richtig geirrt hat.

Lesen Sie eine ausführliche Würdigung des Filmproduzenten in unserer Ausgabe am Donnerstag.

Hollywood

Ist Timothée Chalamet der neue Leonardo DiCaprio?

Er gilt aktuell als einer der gefragtesten Schauspieler. Seine Karriere weckt Erinnerungen an den Durchbruch des berühmten Hollywood-Stars - der ihm einen wegweisenden Rat mitgab

von Sabrina Szameitat  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  21.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  21.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  21.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Ab jetzt nur noch mit Print-Abo oder Es gibt viele Gründe, auf 2026 anzustoßen

von Katrin Richter  20.12.2025