Kunst

Berlin zeigt 100 Werke Gerhard Richters

Gerhard Richters »Birkenau-Zyklus« Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die Neue Nationalgalerie in Berlin zeigt erstmals 100 Werke von Gerhard Richter, die der Nationalgalerie von der Stiftung des Künstlers mit einem langfristigen Leihvertrag übertragen worden sind. Der 91-Jährige gilt international als einer der wichtigsten Gegenwartskünstler. Neben seiner Geburtsstadt Dresden und dem Wohnort Köln habe der Maler damit »ein neues Zuhause bekommen«, sagte Kurator Joachim Jäger am Freitag in Berlin.

»Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin« ist von diesem Samstag an zu sehen und soll bis 2026 im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie gezeigt werden. Dann sollen die Arbeiten ins benachbarte Museum des 20. Jahrhunderts wechseln, das gerade gebaut wird. Im Obergeschoss soll es dort einen Gerhard Richter gewidmeten Raum geben.

Ansporn Mit der Ausstellung werde ein Traum wahr, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. Die Leihgabe sei Ansporn, das Kulturforum zu einem Ort für die Kunst des 20. Jahrhunderts weiterzuentwickeln. »Gerhard Richters Stiftungsbilder markieren den Beginn einer neuen Zeit für die Nationalgalerie.«

Einen eigenen Raum in der Ausstellung nimmt der 2014 entstandene »Birkenau«-Zyklus ein, mit dem Richter nach Wegen der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust suchte. Ausgangspunkt sind vier Fotografien, die Insassen des Konzentrationslagers aufgenommen hatten.
Richter hat die Fotos in unscharf wirkende große Gemälde übertragen.

Die jeweils 2,60 mal 2,00 Meter großen Werke überzog er dann mit mehreren Farbaufträgen. Durch die Farbverläufe ist vom ursprünglichen Motiv nichts mehr erkennbar. Durch vier graue Spiegel gegenüber werden Besucherinnen und Besucher in direkte Beziehung zur Arbeit gesetzt.

Schaffensphasen Die Ausstellung, die den Angaben zufolge in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, zeigt Arbeiten aus mehreren Schaffensphasen Richters seit den 80er Jahren. Raumgreifende Werke sind dabei wie »4900 Farben« aus 2007, ein Ergebnis von Richters Auseinandersetzung mit Farbfeldern, oder das am Computer entstandene »Strip« (2013/2016). Daneben finden sich ebenso kleinere Arbeiten wie etwa die seit 1986 entstandene Werkgruppe »Übermalte Fotografien«.

Die Glasarbeit »Schwarz, Rot, Gold« entstand 1999, als Richter für die Eingangshalle des Bundestages die gleichnamige monumentale Wandinstallation aus farbemaillierten Glasplatten realisierte. Richter verstand seine Arbeit mit den Farben der Bundesflagge als Zeichen des Neuanfangs nach dem Zweiten Weltkrieg.

Film

Shira Haas ist Teil der Netflix-Serie »The Boys from Brazil«

Die israelische Schauspielerin ist aus »Shtisel« und »Unorthodox« bekannt

 26.11.2025

Kulturkolumne

Was bleibt von uns?

Lernen von John Oglander

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Hollywood

Scarlett Johansson macht bei »Exorzist«-Verfilmung mit

Sie mimte die Marvel-Heldin »Black Widow« und nahm es in »Jurassic World: Die Wiedergeburt« mit Dinos auf. Nun lässt sich Scarlett Johansson auf den vielleicht düstersten Filmstoff ihrer Laufbahn ein

 25.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  24.11.2025

Nachruf

Das unvergessliche Gesicht des Udo Kier

Er ritt im Weltall auf einem T-Rex, spielte für Warhol Dracula und prägte mit einem einzigen Blick ganze Filme. Udo Kier, Meister der Nebenrolle und Arthouse-Legende, ist tot. In seinem letzten Film, dem Thriller »The Secret Agent«, verkörpert er einen deutschen Juden

von Christina Tscharnke, Lisa Forster  24.11.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025