Hören!

Asaf Avidan

In den Linernotes seines neuen Albums Different Pulses dankt Asaf Avidan den Ärzten und Krankenschwestern der Hämatologie-Abteilung des Hadassah-Hospitals dafür, dass er nach zehn Jahren noch immer »hier sein kann und Musik machen darf«.

Auch in Deutschland: Avidan, der schärfste Rockexport seines Landes, startet am 3. Mai zu einer Tour durch die Bundesrepublik. Der 33-Jährige mit der giftigen Falsettstimme hat mit seinen Alben Reckoning (2008) und Poor Boy – Lucky Man (2009) israelische Rockgeschichte geschrieben. Dann wurde er international zum Superstar, wenngleich auf Umwegen. Der Berliner DJ Wankelmut machte Avidans »Reckoning Song« zur eingängigen Singsang-Nummer »One Day« und kam damit auf Platz eins der Charts. Avidans Konzerte, bei denen vormals nur israelische Berlintouristen und ein paar verpeilte Hipster abtanzten, waren plötzlich proppenvoll.

handzahm Auf dem neuen Album präsentiert sich allerdings ein neuer Asaf Avidan. Statt mit seinen langjährigen Rock-Mitstreitern arbeitete er diesmal mit dem Produzenten Tamir Muskat zusammen, bekannt von der israelischen Band Balkan Beat Box. Die elf gut komponierten Stücke sind zwar nicht langweilig, aber klingen viel simpler als die alten Blues-Rock-Kracher: ein bisschen Keyboard hier, ein wenig Bass dort. Und darüber eine recht handzahm wirkende Stimme.

Wer dem guten alten Asaf Avidan nachtrauert, dem sei ein weiteres neues Album empfohlen – Avidan in a Box: Live Acoustic Recordings – das es nur online gibt, dafür aber gratis:
http://thebox.asafavidanmusic.com/box# In diesen 17 Songs hört man die Essenz von Asaf Avidans Musik: Mann mit Gitarre, gesegnet mit einer Wahnsinnsstimme.

Asaf Avidan: Different Pulses. Telmavar Records 2012/Universal

Tourdaten unter: www.asafavidanmusic.com/tour-dates

Computerspiel

Lenny Kravitz wird James-Bond-Bösewicht

Als fieser Schurke will der Musiker im kommenden Jahr dem Agenten 007 das Leben schwer machen – allerdings nicht auf der Kinoleinwand

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Aufgegabelt

Latkes aus Dillgürkchen

Rezepte und Leckeres

 12.12.2025

Kulturkolumne

Lieber Chanukka als Weihnachtsstress?

Warum Juden es auch nicht besser haben – was sich spätestens an Pessach zeigen wird

von Maria Ossowski  12.12.2025

Kommerz

Geld oder Schokolade?

Der Brauch, an den Feiertagen um Münzen zu spielen, hat wenig mit den Makkabäern oder dem traditionellen Chanukkagelt zu tun. Der Ursprung liegt woanders

von Ayala Goldmann  12.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Singend durch Paris oder Warum unser Chanukka-Song der beste ist

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Literatur

Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis für Helene Seidler

Die Schriftstellerin wurde für die Übersetzung des Romans »Unter Freunden stirbt man nicht« von Noa Yedlin ausgezeichnet

 12.12.2025

Zürich

Protest gegen ESC-Teilnahme Israels: Nemo gibt Pokal zurück

Mit der Zulassung Israels verrate der Gesangswettbewerb seine Werte von »Einheit, Inklusion und Würde für aller Menschen«, so Nemo

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025