Gedenkstättenstiftung

»Wir sind zutiefst bestürzt«

Boris Romantschenko Foto: Michael Reichel / arifoto.de

Ein Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald ist nach Angaben der Gedenkstättenstiftung bei einem Bombenangriff in Charkiw getötet worden. Der 96-jährige Boris Romantschenko sei bereits am Freitag durch einen Angriff auf sein mehrstöckiges Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt ums Leben gekommen, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, am Montag. Er berief sich dabei auf Informationen eines langjährigen Vertrauten der Stiftung in Charkiw.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Wohnung Romantschenko habe die KZs Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt, teilte die Stiftung auf Twitter mit. Er sei Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora gewesen. Seit den 1990er-Jahren sei er regelmäßig zu Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers bei Weimar gekommen, sagte Wagner. Seine Wohnung in Charkiw habe Romantschenko seit Monaten nicht verlassen - aus Angst, sich mit Corona zu infizieren.

Wagner hatte sich schon zu Beginn des Krieges in der Ukraine besorgt um die dort lebenden KZ-Überlebenden gezeigt. Es sei »besonders tragisch für die ukrainischen KZ-Überlebenden, die mit den russischen Häftlingen in den Lagern gelitten haben, und die nun im Luftschutzkeller sitzen und von russischen Bomben mit dem Leben bedroht werden«, hatte er gesagt.

Boris Romantschenko ist 2012 zum Jahrestag der Befreiung in der Gedenkstätte KZ Buchenwald gewesen. Dort hat er den Schwur von Buchenwald, den Überlebende kurz nach ihrer Befreiung gelobt hatten, vorgelesen. Darin heißt es: »Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.« ja/dpa

Großbritannien

Humor und Gerechtigkeit

Ein Theaterstück über Simon Wiesenthal wagt den Spagat zwischen Legende und Persönlichkeit

von Sabine Schereck  11.09.2024

Türkei

Telegram und Verschwörungstheorien

Die Festnahme des Messenger-Chefs Pawel Durow sorgt international für wilde antisemitische Gerüchte

von Alexander Friedman  10.09.2024

Dänemark

Terrorvorwürfe nach Angriff auf Wohnung von jüdischer Frau

Ein junger Mann soll in Kopenhagen einen Brandanschlag auf das Zuhause einer Jüdin verübt haben

 10.09.2024

Amerika

Umfrage unter US-Juden: Israel nicht wahlentscheidend

Zwei Drittel der jüdischen Wähler wollen im November für Kamala Harris stimmen und nur ein Viertel für Donald Trump

 10.09.2024

Uman-Wallfahrt

Moldau verweigert jüdischen Pilgern Landegenehmigung

Die traditionelle Wallfahrt ultraorthodoxer Juden ins ukrainische Uman stößt einmal mehr auf Hindernisse

von Martin Roy  09.09.2024

Österreich

Sinnlich und übersinnlich

Adi Hanan ist Tänzerin am Wiener Staatsballett. Zuletzt begeisterte die israelische Ballerina das Publikum mit ihrer ersten Langchoreografie »Eden«

von Nicole Dreyfus  08.09.2024

München

Rabbiner offerieren »Gemeindepaket«

Mit besonders auf kleine Gemeinden abgestimmten Dienstleistungen will die Europäische Rabbinerkonferenz halachische Standards aufrechterhalten

 05.09.2024

Sport

Deutsche U21-Fußballer treffen auf Israel

Das Spiel wird heute im Fernsehen übertragen

 04.09.2024

Slowakei

Eine Rolle reist durch Europa

Imrich Donaths Familie rettete einst die Sefer Tora der Gemeinde von Šal’a vor den Nazis

von Kilian Kirchgeßner  02.09.2024