Diplomatie

»Wir lieben Israel«

Die Färöer-Inseln gehören offiziell zu Dänemark, sind aber weitgehend autonom und auch kein Teil der EU. Foto: imago images / Westend61

Die Färöer-Inseln wollen eine diplomatische Vertretung in Jerusalem errichten. »Das ist de facto eine Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt«, sagte der färöische Außenminister Jenis av Rana der dänischen Zeitung »Politiken«. Man habe um die finanziellen Mittel gebeten, damit die Vertretung im September oder Oktober 2020 eröffnet werden könne. Seine Regierung sei sich über den Schritt einig, auch der Großteil der Bevölkerung sei dafür. »Die Färöer-Inseln lieben Israel.«

Damit würde sich das Territorium der gängigen dänischen und europäischen Politik widersetzen, wonach diplomatische Vertretungen in Israel in Tel Aviv stehen sollten. Die Färöer-Inseln gehören offiziell zu Dänemark, sind aber weitgehend autonom und auch kein Teil der EU. Sie streben seit Längerem nach mehr Selbstverantwortung.

grundgesetz Die Außenpolitik der Färöer-Inseln wird laut Grundgesetz von Kopenhagen aus geregelt. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte ihnen zuletzt mehr Einfluss auf außenpolitische Entscheidungen zugesagt. Bei einem Färöer-Besuch in der vergangenen Woche sagte sie jedoch nach Angaben der färöischen Nachrichtenagentur KVF, Mitglieder des Königreiches sollten sich an die europäische Israel-Linie halten, wonach die Vertretung in Tel Aviv stehen sollte.

Die Färöer-Inseln sind alles andere als ein diplomatisches Schwergewicht: Auf den 18 Inseln im Nordatlantik leben etwa 50.000 Menschen, also in etwa so viele wie in einer durchschnittlichen deutschen Mittelstadt wie Stralsund. Auf den Inseln gibt es mehr Schafe als Menschen.  dpa

USA

Die US-Regierung, Trump und der Fall Jeffrey Epstein

Trump wollte die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, seine Mitarbeiter verbreiteten Verschwörungstheorien. Nun wollen sie davon nichts mehr wissen - das macht einige Trump-Fans wütend

von Benno Schwinghammer  09.07.2025

Spanien

Mallorca hat einen neuen Rabbiner

Rund 1000 Juden leben auf der bei deutschen Touristen beliebten Baleareninsel

 09.07.2025

Österreich

»Geschichte wurde schon immer politisiert«

Die US-Historikerin Sarah Abrevaya Stein über Gier, Künstliche Intelligenz und den Baron-Wissenschaftspreis

von Stefan Schocher  09.07.2025

Iran

Esthers Kinder

Wie die älteste Diaspora-Gemeinschaft 2700 Jahre überlebte – und heute erneut um ihre Existenz kämpft

von Stephen Tree  09.07.2025

Antizionismus

Blumen für iranischen Minister - Israel verbietet Rabbi Einreise

Yisroel Dovid Weiss ist das wohl bekannteste Gesicht von Neturei Karta, einer israelfeindlichen Organisation Ultraorthodoxer

 08.07.2025

Spanien

Zur Stierhatz mit Free Palestine

Den Startschuss zu Pamplonas berühmtem San-Fermín-Fest nutzten Palästina-Aktivisten für »Völkermord«-Vorwürfe gegen Israel. Das sorgt für Kritik

von Michael Thaidigsmann  08.07.2025

Brasilien

Jüdische Organisation weist Lulas Genozid-Vorwurf gegen Israel zurück

Zum wiederholten Mal hat Brasiliens Präsident Israel des Völkermordes beschuldigt. Nun kommt aus dem eigenen Land Kritik an seiner Haltung: Ein jüdischer Verband meldet sich zu Wort

 07.07.2025

Geburtstag

Mit dem Cello in Auschwitz: Anita Lasker-Wallfisch wird 100

Sie überlebte die Schoa als »Cellistin von Auschwitz« und ist eine der bekanntesten Zeitzeuginnen: Anita Lasker-Wallfisch. Mit einem besonderen Geburtstag triumphiert sie nun über den Vernichtungswahn der Nazis

von Leticia Witte  07.07.2025

Litauen

Steinmeier gedenkt NS-Opfern in Paneriai

Deutschland und Litauen sind heute enge Partner in EU und Nato. Die gemeinsame Geschichte kennt aber auch dunkle Seiten. Daran erinnert Bundespräsident Steinmeier bei seinem Besuch im Baltikum

 07.07.2025