Rund 500 Jahre nach der Vertreibung der Juden aus Sizilien wird es in Palermo erstmals wieder eine Synagoge geben. Die Erzdiözese Palermo stellt nach Angaben des Online-Nachrichtendienstes »Vatican Insider« vom Mittwoch einen Gebetsraum zur Verfügung. Das nicht mehr für liturgische Zwecke genutzte Oratorio di Santa Maria del Sabato werde der Union der jüdischen Gemeinden in Italien zur unentgeltlichen Nutzung anvertraut.
kirchenkomplex Der Gebetsraum in der Altstadt von Palermo gehört zum Kirchenkomplex von San Nicola da Tolentino an der zentralen Via Maqueda. Bis zur Vertreibung der Juden aus Sizilien im Jahr 1493 durch Isabella und Ferdinand von Spanien stand dort eine Synagoge.
Der Name Oratorio di Santa Maria del Sabato gehe zwar nicht auf die jüdische Vergangenheit des Ortes, sondern auf die samstägliche Spendensammlung der früher dort ansässigen Bruderschaft zurück, erklärte der Ökumene-Verantwortliche der Erzdiözese, Pietro Magro: »Aber es ist dennoch schön, dass dieser Ort in seinem Namen die Erinnerung an den Schabbat aufrechterhält.« epd