Osteuropa

Symbol für Mut und Widerstand

Arkadi Wajspapir sel.A. (1921–2018) Foto: privatecollection Jules Schelvis

Arkadi Wajspapir, eine der Schlüsselfiguren des Aufstands von 1943 im Todeslager Sobibor, ist vergangene Woche im Alter von 96 Jahren in Kiew gestorben. Das teilte der Verband der Jüdischen Gemeinden Russlands in einer Erklärung mit.

Wajspapir, dessen gesamte Familie während des Holocausts ermordet wurde, tötete während des Aufstands den SS-Offizier, der im deutschen Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen die ukrainischen Wachen anführte. Wie die Jewish Telegraphic Agency meldete, sei dies laut dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington die mutigste und gewagteste Tat eines jüdischen Häftlings gewesen.

häftlinge Wajspapir war einer von vier Gefangenen, die das Zeichen für den Aufstand gaben, bei dem elf SS-Offiziere getötet wurden und rund 300 Häftlingen die Flucht gelang. Der Aufstand von Sobibor gilt als Symbol für den Mut jüdischer Widerstandskämpfer. Er brach am 14. Oktober 1943 aus und war nach dem Aufstand von Treblinka der zweite, zum Teil erfolgreiche Aufstand jüdischer Gefangener gegen die SS in einem Vernichtungslager.

Der Aufstand wurde möglich, nachdem mehrere sowjetische Kriegsgefangene, darunter Arkadi Wajspapir und Leutnant Alexsander »Sascha« Petscherski, ins Lager deportiert worden waren. Die Soldaten waren kampferfahrenen, taktisch geschult und in der Lage, militärische Aktionen präzise zu planen. So sammelten sie Waffen, die Häftlinge aus Arbeitsgeräten hergestellt hatten, und schmiedeten einen Plan für den Aufstand, der die deutschen Wachen völlig überraschte. ja

Nachruf

Er bleibt eine Inspiration für uns alle

Der langjährige Zürcher Gemeinderabbiner Marcel Ebel ist verstorben. Eine Würdigung von seinem Nachfolger

von Rabbiner Noam Hertig  10.07.2025

Spanien

»Haut ab, ihr Hurensöhne« - Wirt vertreibt Israelis

Auf einem selbst gefilmten Video rastet ein Mann gegenüber einer Gruppe israelischer Touristen aus und beschimpft sie übel

von Michael Thaidigsmann  10.07.2025

Australien

Judenhass in Down Under

Mit unerwarteter Brutalität und Hemmungslosigkeit breitet sich der Antisemitismus im Land aus. Doch die jüdische Gemeinschaft gibt nicht auf

von Amie Liebowitz  10.07.2025

Großbritannien

BeTe’avon!

Das Jewish Museum London bittet britische Juden um Rezepte fürs Schabbatessen. Auf der Suche nach dem, was schmeckt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.07.2025

USA

Die US-Regierung, Trump und der Fall Jeffrey Epstein

Trump wollte die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, seine Mitarbeiter verbreiteten Verschwörungstheorien. Nun wollen sie davon nichts mehr wissen - das macht einige Trump-Fans wütend

von Benno Schwinghammer  09.07.2025

Spanien

Mallorca hat einen neuen Rabbiner

Rund 1000 Juden leben auf der bei deutschen Touristen beliebten Baleareninsel

 09.07.2025

Österreich

»Geschichte wurde schon immer politisiert«

Die US-Historikerin Sarah Abrevaya Stein über Gier, Künstliche Intelligenz und den Baron-Wissenschaftspreis

von Stefan Schocher  09.07.2025

Iran

Esthers Kinder

Wie die älteste Diaspora-Gemeinschaft 2700 Jahre überlebte – und heute erneut um ihre Existenz kämpft

von Stephen Tree  09.07.2025

Antizionismus

Blumen für iranischen Minister - Israel verbietet Rabbi Einreise

Yisroel Dovid Weiss ist das wohl bekannteste Gesicht von Neturei Karta, einer israelfeindlichen Organisation Ultraorthodoxer

 08.07.2025