Jüdischer Weltkongress zu AfD

»Schande für Deutschland«

Ronald S. Lauder, Präsident des World Jewish Congress Foto: Gregor Zielke

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat die AfD als »Schande für Deutschland« bezeichnet. »Diese Partei hat keinen Platz in Deutschland«, sagte Lauder der Tageszeitung »Die Welt« (Donnerstag). Er hoffe, dass die AfD bald von der politischen Bühne verschwindet. Zwar sei es jetzt zu spät, die Partei zu ignorieren: »Aber es ist fatal, dass so eine Partei von zehn Prozent der Deutschen unterstützt wird.«

Kritik übte Lauder vor allem an dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und dessen Äußerungen über das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Höcke hatte in einem Interview mit dem »Wall Street Journal« zudem die Aussage infrage gestellt, Hitler sei das »absolute Böse« gewesen. »Björn Höcke hätte nie interviewt werden dürfen«, sagte Lauder. »Er klang wie ein Fürsprecher von Hitler. Für mich ist klar, dass sich die AfD der extremen Rechten anbiedert. Sie spielt mit dem Feuer.«

antisemitismus Zum Thema Antisemitismus sagte Lauder: »Juden sind sicher in Deutschland, und das wird auch in Zukunft so sein.« Trotzdem könne Deutschland mehr gegen Antisemitismus tun, zum Beispiel, indem es eine Partei wie die AfD davon abhalte, Teil des politischen Diskurses zu sein.

Dass sich offenbar immer weniger Menschen in Deutschland für den Holocaust interessierten, sei ein »gefährlicher Trend«, sagte Lauder: »Wir sind es der nächsten Generation schuldig, dafür zu sorgen, dass sie die Geschichten der Überlebenden hört. Die jetzige Generation muss die Erinnerung wachhalten – das ist ihre Pflicht. Gerade Deutschland muss da eine Vorreiterrolle spielen.«

Es sei sehr wichtig, dass jeder mindestens einmal einen Ort wie Auschwitz besuche oder einen Holocaust-Überlebenden treffe. Das sei nicht immer möglich, deshalb spielten neue Medien eine wichtige Rolle. Sie müssten genutzt werden, um das Thema zu vermitteln, betonte Lauder. epd

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert