EILMELDUNG! Friedrich Merz im zweiten Versuch zum Bundeskanzler gewählt

München

Rabbiner offerieren »Gemeindepaket«

Rabbiner Pinchas Goldschmidt ist Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner Foto: IMAGO/Sven Simon

Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat zum Septemberbeginn eine neue Initiative auf den Weg gebracht. Mit einem eigens konzipierten »Gemeindepaket« soll kleinen und entlegenen jüdischen Gemeinden in Europa geholfen werden, weiterhin religiöse Praktiken durchzuführen, wie die Konferenz an ihrem Sitz in München mitteilte.

Das CER-Paket umfasst demnach unter anderem eine detaillierte Inspektion der Mikwe alle drei Jahre mit einem umfassenden Bericht sowie ein Testkit zur Selbstkontrolle der Wasserqualität. Das jüdische Tauchbad dient den Gläubigen dazu, durch Untertauchen im Wasser rituelle Reinheit zu erlangen.

Weiter kommt dazu, dass routinemäßig die Torarollen durch Experten überprüft und elektronisch registriert werden, um Diebstahl und Fälschungen zu verhindern, wie es heißt.

Inbegriffen ist auch die Zusammenarbeit mit Toraschreibern, wenn eine neue Torarolle gebraucht werde.

Darüber hinaus biete das Paket uneingeschränkten Zugang zu »Birur Yahadut« an, um den jüdischen Status festzustellen. So würden Anfragen bearbeitet und rabbinische Gutachten zu komplexen Fällen erstellt.

Einheitlicher Standard als Ziel

Die Teilnahme an dem Gemeinschaftspaket erfordert laut Mitteilung eine dreijährige Mitgliedschaft zu einem monatlichen Beitrag von 75 Euro. Es könne an die spezifischen Bedürfnisse jeder Gemeinde angepasst werden.

Das neue Angebot der Konferenz stehe für ihr Engagement, »einen strengen, einheitlichen halachischen und professionellen Standard zu schaffen, der von einem Team von Rabbinern und Experten geleitet und unterstützt wird«.

Als Europäisches Rabbinat vertritt die ursprünglich 1956 in Großbritannien gegründete CER nach eigenen Angaben rund 1000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner in ganz Europa. Der Verband tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein, engagiert sich für Religionsfreiheit und für den interreligiösen Dialog mit anderen Glaubensrichtungen. So soll einer wachsenden Radikalisierung in Politik und Gesellschaft entgegengetreten werden. kna

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Interview

Josef Schuster on the J7 Task Force: »We Are a Driving Force«

The President of the Central Council of Jews in Germany, on the Large Communities’ Task Force Against Antisemitism (J7), the German chairmanship and a meeting in Berlin

von Philipp Peyman Engel  05.05.2025

Interview

»Wir sind ein Impulsgeber«

Zentralratspräsident Josef Schuster über die Internationale Task Force gegen Antisemitismus J7, den deutschen Vorsitz und ein Treffen in Berlin

von Philipp Peyman Engel  05.05.2025

Ukraine

Mit Tränen in den Augen

Die Weltordnung zerfällt, doch eine sinnvolle Gestaltung des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist möglich, sagt unser Autor

von Vyacheslav Likhachev  04.05.2025

Österreich

Pita und Krautrouladen

Haya Molcho hat sich im Laufe der Jahre von Wien aus ein Imperium erkocht. Ein Gespräch über Familie, Politik und Balagan in der Küche

von Nicole Dreyfus  04.05.2025

Florenz

Judenretter und Radsportheld

Als Gigant der Landstraße ging Gino Bartali in die Geschichte des Radsports ein. Was der im Jahr 2000 gestorbene Italiener abseits der Rennen leistete, nötigt mindestens ebenso viel Respekt ab

von Joachim Heinz  02.05.2025

Japan

Jüdisch in Fernost

Etwa 1500 Juden sind im Land der aufgehenden Sonne zu Hause. Koscheres Leben ist schwierig. Und sogar hier hat sich seit dem 7. Oktober 2023 einiges verändert

von Eugen El  01.05.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025