Justiz

Pakistan prüft Todesurteil wegen Mord an jüdischem Journalist

Wurde 2002 in Pakistan ermordet: der amerikanische Journalist Daniel Pearl Foto: dpa

Justiz

Pakistan prüft Todesurteil wegen Mord an jüdischem Journalist

Daniel Pearls angeblicher Mörder Omar Sheikh legt Berufung ein

 28.01.2017 18:17 Uhr

Fast genau 15 Jahre nach der Ermordung des jüdischen US-Journalisten Daniel Pearl in Pakistan kommt der Fall wieder vor Gericht. Der zum Tode verurteilte britisch-pakistanische Staatsbürger Omar Sheikh habe Berufung eingelegt, berichtete der pakistanische Nachrichtensender »Geo TV« am Freitag. Pearl war Korrespondent des »Wall Street Journal« und wenige Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in Karatschi entführt worden.

Sheik wurde im Juni 2002 von einem pakistanischen Sondergericht zum Tod am Galgen verurteilt. Ihm werden Verbindungen zu bewaffneten islamistischen Gruppen des Terrornetzwerks Al-Kaida und der Taliban nachgesagt. Zugleich soll er ein Doppelagent des britischen MI6 und des pakistanischen Geheimdienstes ISI gewesen sein.

Al-Kaida Im Jahr 2007 nahm die Geschichte eine Wendung, als der in Guantánamo gefangene Pakistaner Khalid Sheikh Mohammed gestand, er habe Pearl umgebracht. Khalid galt als hochrangiges Al-Kaida-Mitglied und wurde von einem Militärgericht als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September verurteilt. Er ist in Guantánamo in Haft. Es ist allerdings unklar, ob Khalids Geständnis unter Folter zustande kam.

Der US-Journalist Pearl war 38 Jahre alt, als er im Januar 2002 verschleppt wurde, während er eine Geschichte über islamische Terroristen recherchierte. Er hatte die amerikanische und die israelische Staatsbürgerschaft. Einen Monat nach seiner Entführung wurde dem US-Konsulat in Karatschi ein Video von Pearls Enthauptung zugespielt. Die Leiche wurde zerstückelt vier Monate nach seinem Verschwinden gefunden.

Eine Untersuchung der Georgetown-Universität 2011 stützte die Annahme, dass der Guantánamo-Häftling Khalid in Pearls Entführung verwickelt war. Seine Hand soll auf dem Hinrichtungsvideo zu sehen sein. epd

USA

Gefeierte jüdische Weltkriegs-Spionin stirbt mit 105 Jahren

Marthe Cohn hat als Spionin im Zweiten Weltkrieg unzähligen alliierten Soldaten das Leben gerettet. Und bis zuletzt Zeugnis abgelegt. Sie wurde 105 Jahre alt

 24.05.2025

Irak

Neue Hoffnung auf Freilassung der Geisel Elizabeth Tsurkov

Elizabeth Tsurkov wurde im März 2023 von einer irakischen Terrormiliz entführt. Internationaler Druck und Bemühungen der USA sollen Fortschritte gebracht haben

 24.05.2025

USA

Zurück an den Herd

Der Tradwife-Trend feiert ein traditionell-konservatives Frauenbild. Aber was fasziniert junge Mütter am Dauerbacken, an Wäschebergen und Unterwürfigkeit?

von Alice Heim  21.05.2025

Jerusalem

Lauder für fünfte Amtszeit als WJC-Präsident wiedergewählt

Vertreter aus mehr als 70 jüdischen Gemeinden weltweit waren zur Vollversammlung des Jüdischen Weltkongesses nach Jerusalem gekommen

 21.05.2025

Jerusalem

Mosche Kantor wieder Präsident des EJC

Priorität Kantors ist der Kampf gegen den Antisemitismus: »Wenn wir diesem wachsenden Hass nicht Einhalt gebieten, wird er das soziale Gefüge unserer Gesellschaften untergraben«, sagt er

 21.05.2025

Ehrung

Sami-Rohr-Preis für jüdische Literatur geht an Sasha Vasilyuk

Der Preis ist eine der höchstdotierten Literatur-Auszeichnungen Nordamerikas. Vasilyuks Gewinner-Roman spiegelt eine jüdische Familiengeschichte in den totalitären Wirren des 20. Jahrhunderts

 20.05.2025

Nahost

Meisterspion Eli Cohen: Mossad bringt Dokumente und Fotos von Syrien nach Israel

60 Jahre nach der Hinrichtung des Meisterspions in Damaskus liegen Briefe in seiner eigenen Handschrift an seine Familie und Fotos von seiner Tätigkeit in Syrien vor

 20.05.2025

Paju

Südkorea eröffnet Holocaust-Museum

»Das Gedenken an den Holocaust ist keine Wahl, sondern eine moralische Verpflichtung gegenüber den Opfern«, sagt der israelische Botschafter Rafi Harpaz bei der Eröffnung

 20.05.2025

Campus

Von der Zielscheibe zur Influencerin

Vor einem Jahr kämpfte die jüdische Studentin Tessa Veksler öffentlich gegen Antisemitismus an US-Universitäten. Sie wurde angegriffen – doch ihr Aktivismus hat ihr auch Türen geöffnet

von Katja Ridderbusch  18.05.2025