Kommission

Niederlande müssen aktiv Eigentümer von NS-Raubkunst suchen

Blick in die Ausstellung »Bestandsaufnahme Gurlitt. Ein Kunsthändler im Nationalsozialismus« im Martin-Gropius-Bau Berlin (2018) Foto: imago

Die Niederlande müssen einer Untersuchungskommission zufolge aktiv die rechtmäßigen jüdischen Eigentümer von Nazi-Raubkunst suchen. Staatliche Sammlungen und Museen müssten auch strukturell die Herkunft tausender Objekte erforschen, fordert eine von der Regierung eingesetzte Kommission in ihrem am Montag vorgelegten Bericht.

In Museen befinden sich nach Schätzungen der Kommission noch rund 4000 Kunstobjekte, die möglicherweise von den Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges geraubt worden waren.

Die Untersuchungskommission übte scharfe Kritik an der bisherigen Rückgabe-Praxis.

Seit 2007, so stellt die Kommission fest, wird nicht mehr aktiv nach Herkunft und möglichen rechtmäßigen jüdischen Eigentümern oder ihren Erben geforscht. »Das verstößt gegen internationale Prinzipien, denen sich die Niederlande verpflichtet haben«, erklärt die Kommission.

Die Untersuchungskommission übte scharfe Kritik an der bisherigen Rückgabe-Praxis. Danach wurde bei der Prüfung von Forderungen von Erben auch das Interesse der Museen berücksichtigt. Auch das verstoße gegen internationale Regeln, erklärte die Kommission. Die Wiederherstellung des Rechts müsse vorrangiges Prinzip sein.

Die Nationalsozialisten haben zahlreiche Kunstwerke von Juden oder anderen Verfolgten geraubt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gaben die Alliierten viele Kunstwerke an die Niederlande mit dem Auftrag zurück, die rechtmäßigen Eigentümer zu finden. dpa

Spanien

Mallorca als Vorbild

Das Stadtparlament von Palma hat eine Antisemitismus-Resolution verabschiedet – anders als der Rest des Landes

von Sabina Wolf  26.07.2024

Sport

Der Überflieger

Artem Dolgopyat ist in Israel ein Star. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gewann der Turner Gold, 2023 wurde er Weltmeister. Nun tritt er in Paris an

von Martin Krauß  26.07.2024

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Frankreich

»Man ist schließlich französisch«

Ganz Paris feiert die Olympischen Spiele. Ganz Paris? Nicht alle Juden fühlen sich vom erwünschten »Wir-Effekt« angesprochen. Denn das Land bleibt zerrissen

von Sophie Albers Ben Chamo  25.07.2024

USA

Die zweite Wahl?

Mit dem Rückzug von Joe Biden und der Kandidatur von Kamala Harris könnte das Rennen um die Präsidentschaft noch einmal richtig spannend werden

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024

Jüdische Emigration

Die Niederlande - Ein Ort der Zuflucht für Juden?

Die Historikerin Christine Kausch nimmt das Leben jüdischer Flüchtlinge in den Blick

von Christiane Laudage  24.07.2024

Vor 80 Jahren

Von Rhodos nach Auschwitz

1944 wurden 2000 Jüdinnen und Juden von Rhodos nach Auschwitz deportiert. Nur wenige überlebten

von Irene Dänzer-Vanotti  23.07.2024

Jerusalem

Nach Gaza entführter Holocaust-Experte für tot erklärt 

Der Historiker Alex Dancyg ist in der Geiselhaft umgekommen

 22.07.2024