London

Muslimin hält antisemitischen Täter in Schach

Der Vorfall ereignete sich in der Londoner U-Bahn. Foto: imago images/Hans Lucas

Eine Muslimin hat in der Londoner U-Bahn einen jüdischen Vater und seine Söhne, die Kippa trugen, gegen einen Mann verteidigt, der die Familie anpöbelte und antisemitisch beleidigte. Das berichtete die Jewish Telegraphic Agency (JTA).

In einer langen Tirade, die ein Mitfahrer auf Video aufnahm, erklärte der Mann der Familie, sie seien Mitglieder der »Kirche des Satans«. Außerdem steckten die Juden hinter dem Sklavenhandel und den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

pöbeleien Der Vater blieb während der Pöbeleien ruhig und ignorierte den Mann. Später sagte er der britischen »Campaign Against Anti-Semitism«, die Beschimpfung habe insgesamt 20 Minuten gedauert. »Wir sind sicher, dass ohne ihre Einmischung diese Beleidigungen weitergegangen wären, und es hätte zu physischer Gewalt führen können«, sagte der Vater.

»Das ist inakzeptabel, und wenn ich so etwas sehe, kann ich nicht schweigen.«

Am Montag traf sich der jüdische Vater laut einem Bericht der »Jewish Times« mit der Muslimin Asma Shuweikh (36) in Manchester, um sich persönlich zu bedanken. Die Frau sagte der Zeitung: »Er hat mir wunderschöne Blumen gebracht, und wir haben uns über unsere Erfahrungen und unseren Hintergrund unterhalten. Es war sehr nett. Es war wundervoll. Wir bleiben in Verbindung.«

Twitter Sie selbst habe in der Vergangenheit islamophobe Angriffe erlebt. »Das ist inakzeptabel, und wenn ich so etwas sehe, kann ich nicht schweigen«, sagte die Frau. Nach dem Vorfall in der U-Bahn vom Freitag habe sie einen Twitter-Account eingerichtet. Die Reaktionen aus der jüdischen und der muslimischen Community seien sehr ermutigend.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Pöbler wurde nach Angaben des »Mirror« am Samstag festgenommen. Ihm wird schwere Störung der öffentlichen Ordnung mit mutmaßlich rassistischem Hintergrund vorgeworfen.  ag

Spanien

Mallorca als Vorbild

Das Stadtparlament von Palma hat eine Antisemitismus-Resolution verabschiedet – anders als der Rest des Landes

von Sabina Wolf  26.07.2024

Sport

Der Überflieger

Artem Dolgopyat ist in Israel ein Star. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gewann der Turner Gold, 2023 wurde er Weltmeister. Nun tritt er in Paris an

von Martin Krauß  26.07.2024

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Frankreich

»Man ist schließlich französisch«

Ganz Paris feiert die Olympischen Spiele. Ganz Paris? Nicht alle Juden fühlen sich vom erwünschten »Wir-Effekt« angesprochen. Denn das Land bleibt zerrissen

von Sophie Albers Ben Chamo  25.07.2024

USA

Die zweite Wahl?

Mit dem Rückzug von Joe Biden und der Kandidatur von Kamala Harris könnte das Rennen um die Präsidentschaft noch einmal richtig spannend werden

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024

Jüdische Emigration

Die Niederlande - Ein Ort der Zuflucht für Juden?

Die Historikerin Christine Kausch nimmt das Leben jüdischer Flüchtlinge in den Blick

von Christiane Laudage  24.07.2024

Vor 80 Jahren

Von Rhodos nach Auschwitz

1944 wurden 2000 Jüdinnen und Juden von Rhodos nach Auschwitz deportiert. Nur wenige überlebten

von Irene Dänzer-Vanotti  23.07.2024

Jerusalem

Nach Gaza entführter Holocaust-Experte für tot erklärt 

Der Historiker Alex Dancyg ist in der Geiselhaft umgekommen

 22.07.2024