USA

Mensa in Yale verbannt das Wort »israelisch« von Speisekarte

Ptitim oder Couscous ist eine traditionelle, israelische Speise. Foto: picture alliance / Zoonar

In der Ivy League-Universität Yale ist ein Streit über eine dort angebotene Speise entbrannt. Konkret geht es um einen Salatteller, der schon länger als »Israelischer Couscous-Salat mit Spinat und Tomaten« angeboten worden war.

Am Dienstag bemerkte eine jüdische Studentin namens Sahar Tartak, dass die Mensa das Wort »Israelischer« von ihrem Angebot entfernt hatte. Der Teller hieß plötzlich »Couscous-Salat mit Spinat und Tomaten«. Sie postete Vorher/Nachher-Fotos auf der Plattform X (ehemals Twitter). »Hier ist das Vorher/Nachher, damit sich niemand täuscht«, schrieb sie.

Später veröffentlichte die Studentin einen weiteren Post zum Thema Salatteller in der Mensa: »Subtile Änderungen und Schwärzungen sind am schädlichsten.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Couscous und Krieg

Nach ihrer bei der Verwaltung eingereichten Beschwerde wurde das Wort wieder hinzugefügt. Sahar Tartak bekam eine E-Mail der Universität. »Angesichts der Tatsache, dass es sich (bei dem Couscous) um die Hauptzutat handelt, ist es angemessen, es im Titel zu belassen«, hieß es in dem Schreiben.

Natürlich besteht der dringende Verdacht, dass die vorübergehende Umbenennung mit dem Krieg in Israel und Gaza zu tun hat, der von der palästinensischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober begonnen wurde. Antisemitismus in Yale und an anderen amerikanischen Bildungseinrichtungen stellt ein erhebliches Problem dar. Jüdische Studenten werden seit dem 7. Oktober verstärkt bepöbelt, während der Terror der Hamas verteidigt und sogar gefeiert wird.

»Die Authentizität des Essens und die Benennung der Rezepte waren bereits in der Vergangenheit ein Anliegen von Studenten, das uns vorgebracht wurde«, sagte ein Sprecher der Yale-Universität gegenüber »Newsweek«. »Es gab Zeiten, in denen sie das Gefühl hatten, dass unser Essen nicht ‚authentisch‘ das Land oder die ethnische Zugehörigkeit widerspiegelte, auf die sich der Name bezieht.«

Korrigiertes Versäumnis

»Zu diesem Zweck hat unser Team beschlossen, Namen von Ländern und Ethnien aus Rezepten zu entfernen«, hieß es. »In diesem Fall ist israelischer Couscous tatsächlich eine Zutat und wird ausdrücklich auf der Zutatenliste aufgeführt. Da es sich um die Hauptzutat handelt, sollte sie im Titel bleiben. Wir werden dieses Versäumnis korrigieren.«

Unter den Posts mehrerer Studenten zum Thema fanden sich zahlreiche Kommentare anderer User, die Israel bezichtigten, absichtlich Bewohner in Gaza zu töten. Die unter Israel-Hassern üblichen Apartheid- und Völkermord-Vorwürfe wurden erhoben. Den Salatteller mit israelischem Couscous werden sie vermutlich weder erwerben noch verzehren. im

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  05.11.2025 Aktualisiert

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025

Spanien

Francos Erbe

Das Land, das den Sefardim einst ihren Namen gab, verlangt seinen Juden heute einiges ab

von Valentin Suckut  03.11.2025

»Nobody Wants This«

Alle wollen Esther

Einer der Gründe, die Netflix-Serie zu sehen, ist Jackie Tohn. Die Schauspielerin mit dem Blick, der Stahl schmelzen kann, tanzt gern auf vielen Hochzeiten

von Sarah Thalia Pines  03.11.2025