England

Londoner Polizei: Antisemitische Taten haben stark zugenommen

Der britische Premierminister Rishi Sunak Foto: picture alliance / NurPhoto

Antisemitische Vorfälle haben in London nach Angaben der Metropolitan Police seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel stark zugenommen. Der Konflikt im Nahen Osten erweise sich in der britischen Hauptstadt als spaltend und schüre Hass, teilte die Behörde am Freitag mit. Berichten zufolge wurden drei jüdische Schulen in Nordlondon aus Sicherheitsgründen bis einschließlich Montag geschlossen. Der britische Premierminister Rishi Sunak verurteilte den »ekelhaften« Anstieg von Antisemitismus.

Zwischen dem 30. September und dem 13. Oktober seien 105 Vorfälle mit 75 Straftaten registriert worden, teilte die Met weiter mit. Dazu gehöre unter anderem, dass über jüdische Tote gelacht und vor Synagogen deutsche Militärmusik abgespielt worden sei. Im Vorjahreszeitraum waren es 14 Vorfälle mit 12 Straftaten. Auch islamfeindliche Taten hätten zugenommen, aber bei weitem nicht so stark wie antisemitische.

»Die Anspannung ist hoch«, betonte die Met. Etwa 1000 Beamte sollten die jüdischen Gemeinden in London besuchen und ihrer Unterstützung versichern. »Wir werden weder Hassverbrechen dulden (…) noch Verherrlichung von Terror.«

1000 weitere Polizisten sollen an diesem Samstag bei einer Pro-Palästina-Demonstration im Einsatz sein, bei der vermutlich Tausende zum Regierungsviertel ziehen wollen. Die Met betonte, dass alle Personen festgenommen würden, die eine Hamas-Flagge zeigen. Die Gruppe ist in Großbritannien als Terrororganisation verboten. dpa

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  05.11.2025 Aktualisiert

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Kommentar

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025

Spanien

Francos Erbe

Das Land, das den Sefardim einst ihren Namen gab, verlangt seinen Juden heute einiges ab

von Valentin Suckut  03.11.2025

»Nobody Wants This«

Alle wollen Esther

Einer der Gründe, die Netflix-Serie zu sehen, ist Jackie Tohn. Die Schauspielerin mit dem Blick, der Stahl schmelzen kann, tanzt gern auf vielen Hochzeiten

von Sarah Thalia Pines  03.11.2025

Slowakei

Neues Leuchten in Trenčín

Eine restaurierte Synagoge wird zum Herzstück der Kulturhauptstadt 2026 – und zum Zeichen jüdischer Erneuerung

von Kilian Kirchgeßner  03.11.2025

USA

Unsicher in New York

Zohran Mamdani ist der mögliche nächste Bürgermeister der Metropole – und für viele Juden ein Problem

von Mark Feldon  30.10.2025