Uruguay

Kein Bett für Juden

Strand von Barra de Valizas an der uruguayischen Atlantikküste Foto: Thinkstock

Der Besitzer eines Hostels in Barra de Valizas an der uruguayischen Atlantikküste hat ein israelisches Paar als Gäste zurückgewiesen. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtete, begründete der Gastwirt seine Entscheidung damit, dass er mit der israelischen Politik nicht einverstanden sei.

Er sandte den beiden Israelis, die die Übernachtungen über die Online-Plattform Booking.com gebucht hatten, eine persönliche Nachricht, in der er die Reservierung der beiden annullierte.

Wie die Online-Ausgabe der spanischen Tageszeitung El País meldete, schrieb er: »Ich hatte nicht gesehen, dass Sie aus Israel kommen. Ich bin entschieden gegen die Politik Ihres Landes. Sie sind in meinem Haus nicht willkommen.« Er sei kein Antisemit, schrieb der Hotelier weiter, aber die jungen Leute, die nach dem israelischen Militärdienst zu ihm kämen, feierten zu viel, seien arrogant und täten Dinge, die nicht gut sind. »Wir arbeiten mit einer anderen Art von Publikum.«

Kritik Uruguays Tourismusministerin Liliam Kechichian kritisierte den Vorfall. Was der Hotelier getan habe, sei »völlig unzulässig« und werde untersucht, erklärte sie. »In Uruguay ist es nicht akzeptabel, aus Gründen der Religion zu diskriminieren. Wir hoffen, dass israelische Touristen weiterhin nach Uruguay reisen und die Schönheit des Landes genießen.«

Auch die jüdische Dachorganisation des Landes, das Comité Central Israelita del Uruguay, kritisierte den Hotelier. »Wir lehnen ab, was mit den beiden jungen Juden passierte«, heißt es in einer Erklärung. »Unsere Gesellschaft ist pluralistisch und vielfältig. Lasst uns nicht zulassen, dass isolierte Fakten Bosheit destillieren, Vorurteile und schlechte Absichten verbreiten.«

Israels Botschafterin in Uruguay, Nina Ben Ami, erklärte: »Es ist ein unangenehmer Fall der Diskriminierung israelischer Bürger, der allein auf ihrer Identität beruht. Ich hoffe, es bleibt ein Einzelfall.« ja

Jubilare

Henry Kissinger: Die Welt wird sehr turbulent werden

Eine besondere Rolle dabei spiele der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. »Heute wissen wir nicht mehr, was die Maschinen wissen«, sagte er

 25.05.2023

Ukraine

Jüdische Gemeinde holt gestohlene Grabsteine zurück

Die Steine aus dem 18. Jahrhundert wurden unlängst auf dem Hof einer Fabrik gefunden

 25.05.2023

Cannes

Scarlett Johansson: Nutze meine Träume für die Arbeit

Die Darstellerin spielt eine Rolle im neuen Film »Asteroid City« von Regisseur Wes Anderson

 25.05.2023

Porträt

Elder Statesman

Der frühere Außenminister Henry Kissinger ist 100 Jahre alt – und bis heute ein gefragter Mann

von Sebastian Moll  30.05.2023 Aktualisiert

Schweiz

70 Euro für einen Käsekuchen

In den Tagen um das Wochenfest steigt in den Koscherläden der Verkauf heimischer Milchprodukte stark an

von Peter Bollag  25.05.2023

Österreich

»Antisemitismus hat im Islam keinen Platz«

Erstmals besuchten Spitzenvertreter der muslimischen und jüdischen Gemeinschaften gemeinsam Auschwitz-Birkenau

 24.05.2023

Österreich

Den Hass untersuchen

Die Zahl antisemitischer Übergriffe ist stark gestiegen. Jetzt soll in Wien eine neue Forschungsstelle entstehen

von Stefan Schocher  23.05.2023

USA

Anschlägen vorbeugen

Das neue Secure Community Network soll die Sicherheit jüdischer Gemeinden erhöhen

von Imanuel Marcus  23.05.2023

Ungarn

Ein bisschen Frieden?

Der ehemalige General Andor Grósz ist neuer Chef der jüdischen Dachorganisation Mazsihisz. Er möchte Ruhe in die zerstrittene Gemeinschaft bringen

von György Polgár  21.05.2023