Wien

Jüdischer Weltkongress lobt Österreichs Resolution gegen Hisbollah

Ronald S. Lauder, Präsident des World Jewish Congress Foto: Gregor Zielke

Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat eine Resolution des österreichischen Parlaments begrüßt, die »wirksame Maßnahmen« gegen die Aktivitäten der libanesischen Terrororganisation Hisbollah fordert. »Die Entschließung des österreichischen Parlaments ist ein Beweis für das unerschütterliche Engagement Österreichs für den Staat Israel sowie für sein klares Bewusstsein für die wahre Gefahr, die der Iran und sein Stellvertreter Hisbollah für die Sicherheit aller Bürger weiterhin darstellt, vor allem aber für unsere jüdischen Gemeinden weltweit«, erklärte WJC-Präsident Ronald Lauder am Sonntag in New York. Die jüdischen Gemeinschaften seien ein Hauptziel terroristischer Gruppen wie der Hisbollah.

Die schiitische Miliz sei eine der schlimmsten Terrororganisationen der Welt, so Lauder. Jedes Land und jede internationale Organisation müsse verinnerlichen, dass die Hisbollah keine legitime politische Kraft sei, »sondern eine selbsternannte fanatische Organisation, die auf Geheiß des weltgrößten staatlichen Sponsors des Terrors, des Iran, operiert«. Der WJC forderte die Europäische Union dazu auf, sich der österreichischen Forderung nach einer Neubewertung des Umgangs mit der Miliz anzuschließen.

Das Parlament in Wien hatte am Freitag in seiner Resolution gefordert, »geeignete und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um entschieden gegen terroristische und kriminelle Aktivitäten der Anhängerinnen und Anhänger der Hisbollah in Österreich weiterhin mit allen rechtsstaatlichen Mitteln vorzugehen.« Bereits am 30. April hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein Betätigungsverbot gegen die Hisbollah in Deutschland verhängt und damit auch deren nicht-militärischen Zweig verboten.

Die »Partei Gottes« wurde 1982 als antiisraelische Miliz im libanesischen Bürgerkrieg gegründet. Als verlängerter Arm des iranischen Mullah-Regimes führt sie vom Libanon aus den Kampf gegen Israel mit Raketenangriffen und Anschlägen. Ihr erklärtes Ziel ist die Auslöschung des jüdischen Staates. kna

Osteuropa

Der Zauber von Lublin

Isaac Bashevis Singer machte die polnische Stadt im Roman weltberühmt – jetzt entdeckt sie ihr jüdisches Erbe und bezieht es in die Vorbereitungen auf das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2029 mit ein

von Dorothee Baer-Bogenschütz  10.12.2024

Sofia

Nach Nichtwahl ausgeschlossen

Bulgarien steckt in einer politischen Dauerkrise - und mittendrin steht ein jüdischer Politiker, den seine Partei jetzt ausschloss

von Michael Thaidigsmann  09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Österreich

Jüdisch? Arabisch? Beides!

Mit »Yalla« widmet sich das Jüdische Museum Hohenems einer komplexen Beziehungsgeschichte

von Nicole Dreyfus  07.12.2024

Australien

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

Die jüdische Gemeinde in Australien steht unter Schock. Auf die Synagoge in Melbourne wurde ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen laufen

 06.12.2024

Australien

Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne

Das Gotteshaus ging in Flammen auf

 06.12.2024

Streit um FPÖ-Immunität

Jüdische Studenten zeigen Parlamentspräsidenten an

Walter Rosenkranz habe Ansuchen der österreichischen Staatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunität von drei FPÖ-Parteifreunden verschleppt.

von Stefan Schocher  05.12.2024

USA

Trump will Jared Isaacman zum NASA-Chef ernennen

Der mögliche zweite Jude auf dem Chefsessel der Weltraumbehörde hat ehrgeizige Vorstellungen

von Imanuel Marcus  05.12.2024

Frankreich und der Nahe Osten

Diplomatisches Tauziehen

Paris soll eine Schlüsselrolle im Aushandeln der Waffenruhe im Libanon gespielt haben

von Florian Kappelsberger  04.12.2024