Wien

Geschwister von Gaza-Geiseln: Hamas hat ganzes Volk in Haft genommen

Die Geschwister von Evyatar David und Guy Gilboa-Dalal,der jungen Männer, die sich seit mittlerweile 600 Tagen in der Gewalt der Terrororganisation Hamas befinden, bei einem Empfangs in Wien zum 77. Jahrestages der Unabhängigkeit Israels. Foto: picture alliance / GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Familienmitglieder der von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln werben in Österreich um internationale Unterstützung. »Nimmt man der Hamas die Waffen weg, ist Friede. Nimmt man Israel die Waffen weg, existiert es nicht mehr«, sagte Gal Gilboa-Dalal. Sein 24 Jahre alter Bruder Guy wird seit dem 7. Oktober 2023 von der Hamas festgehalten.

Der 31-Jährige berichtet nun bei einem Wien-Besuch, wie es dazu kam. Gal war zusammen mit Guy zum »Nova«-Musikfestival in der Negevwüste nahe Gaza gefahren. Islamistische Terroristen stürmten das Gelände und richteten ein Massaker an. »Du konntest nichts richtig machen. Ob du entkommen konntest, ermordet oder gekidnappt wurdest - alles war Zufall«, so der Überlebende, der ohne seinen Bruder nach Hause zurückkehren musste. Seither habe er schreckliche Schuldgefühle.

Nicht nur die israelischen Geiseln, sondern auch die palästinensische Bevölkerung sei letztlich von der Hamas in Geiselhaft genommen worden, meint Gal. Er selbst wünsche sich nichts sehnlicher als Frieden - und eine Freilassung seines Bruders.

Veranstaltung im Jüdischen Museum Wien

Die 20-jährige Yeela David sieht das ähnlich. Auch sie ist nach Wien gereist, um sich mit einflussreichen Politikern und anderen Unterstützern zu treffen. Für diesen Mittwochabend ist eine Veranstaltung im Jüdischen Museum geplant. Yeelas Bruder Evyatar (24) zählt ebenfalls zu den verbliebenen Geiseln, die weiter unter unmenschlichen Bedingungen im Gazastreifen ausharren müssen. Seit dem 7. Oktober sei nichts mehr so wie früher, sagt seine Schwester. Die Eltern könnten keiner Arbeit mehr nachgehen. Ihr Lebensinhalt bestehe vor allem darin, für den Sohn zu kämpfen.

Yeela und Gal sind sich sicher, dass ihre Brüder noch am Leben sind. »Sie sind stark. Und die Hoffnung hält auch uns am Leben«, sagt Gal. Yeela fügt hinzu: »Wir machen weiter. Wir zerbrechen nicht.« kna

Bulgarien

Alina Levi hat viel vor

Erstmals führt eine Frau den jüdischen Dachverband des Landes. Sie möchte, dass Jüdischsein eine Selbstverständlichkeit wird

von György Polgár  29.05.2025

Argentinien

Die Rattenlinie wird sichtbar

Die Regierung in Buenos Aires öffnet Archive mit Geheimakten – und legt das Ausmaß der Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher offen

von Andreas Knobloch  26.05.2025

Bern

Israelhasser versuchen, Synagoge zu erreichen

Die Teilnehmer griffen die Polizei an. Diese musste Wasserwerfer einsetzen, um der dramatischen Lage Herr zu werden

von Imanuel Marcus  26.05.2025

Slowakei

Gegenwehr

Krav Maga heißt die weltberühmte Kampftechnik der israelischen Armee. Erfunden hat sie einst Imi Lichtenfeld, ein sportbegeisterter junger Mann aus Bratislava – aus gutem Grund

von Kilian Kirchgeßner  26.05.2025 Aktualisiert

Frankreich

Ehemalige Hamas-Geisel: Diplomatische Lösungen werden nicht funktionieren

Bei einem offiziellen Besuch in Paris mit einer Delegation von Geiselangehörigen fand Agam Berger deutliche Worte für den Umgang mit der Hamas

 25.05.2025

USA

Gefeierte jüdische Weltkriegs-Spionin stirbt mit 105 Jahren

Marthe Cohn hat als Spionin im Zweiten Weltkrieg unzähligen alliierten Soldaten das Leben gerettet. Und bis zuletzt Zeugnis abgelegt. Sie wurde 105 Jahre alt

 24.05.2025

Irak

Neue Hoffnung auf Freilassung der Geisel Elizabeth Tsurkov

Elizabeth Tsurkov wurde im März 2023 von einer irakischen Terrormiliz entführt. Internationaler Druck und Bemühungen der USA sollen Fortschritte gebracht haben

 24.05.2025

USA

Zurück an den Herd

Der Tradwife-Trend feiert ein traditionell-konservatives Frauenbild. Aber was fasziniert junge Mütter am Dauerbacken, an Wäschebergen und Unterwürfigkeit?

von Alice Heim  21.05.2025

Jerusalem

Lauder für fünfte Amtszeit als WJC-Präsident wiedergewählt

Vertreter aus mehr als 70 jüdischen Gemeinden weltweit waren zur Vollversammlung des Jüdischen Weltkongesses nach Jerusalem gekommen

 21.05.2025