Familienmitglieder der von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln werben in Österreich um internationale Unterstützung. »Nimmt man der Hamas die Waffen weg, ist Friede. Nimmt man Israel die Waffen weg, existiert es nicht mehr«, sagte Gal Gilboa-Dalal. Sein 24 Jahre alter Bruder Guy wird seit dem 7. Oktober 2023 von der Hamas festgehalten.
Der 31-Jährige berichtet nun bei einem Wien-Besuch, wie es dazu kam. Gal war zusammen mit Guy zum »Nova«-Musikfestival in der Negevwüste nahe Gaza gefahren. Islamistische Terroristen stürmten das Gelände und richteten ein Massaker an. »Du konntest nichts richtig machen. Ob du entkommen konntest, ermordet oder gekidnappt wurdest - alles war Zufall«, so der Überlebende, der ohne seinen Bruder nach Hause zurückkehren musste. Seither habe er schreckliche Schuldgefühle.
Nicht nur die israelischen Geiseln, sondern auch die palästinensische Bevölkerung sei letztlich von der Hamas in Geiselhaft genommen worden, meint Gal. Er selbst wünsche sich nichts sehnlicher als Frieden - und eine Freilassung seines Bruders.
Veranstaltung im Jüdischen Museum Wien
Die 20-jährige Yeela David sieht das ähnlich. Auch sie ist nach Wien gereist, um sich mit einflussreichen Politikern und anderen Unterstützern zu treffen. Für diesen Mittwochabend ist eine Veranstaltung im Jüdischen Museum geplant. Yeelas Bruder Evyatar (24) zählt ebenfalls zu den verbliebenen Geiseln, die weiter unter unmenschlichen Bedingungen im Gazastreifen ausharren müssen. Seit dem 7. Oktober sei nichts mehr so wie früher, sagt seine Schwester. Die Eltern könnten keiner Arbeit mehr nachgehen. Ihr Lebensinhalt bestehe vor allem darin, für den Sohn zu kämpfen.
Yeela und Gal sind sich sicher, dass ihre Brüder noch am Leben sind. »Sie sind stark. Und die Hoffnung hält auch uns am Leben«, sagt Gal. Yeela fügt hinzu: »Wir machen weiter. Wir zerbrechen nicht.« kna