Diplomatie

Der neue Mann in Washington

Kann mit Netanjahu und mit Kerry: Ron Dermer Foto: Flash 90

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen engen Vertrauten Ron Dermer zum nächsten israelischen Botschafter in den Vereinigten Staaten ernannt. Er löst damit Michael Oren ab, dessen Amtszeit in diesem Jahr endet.

Dermer war in den vergangenen vier Jahren als Netanjahus Chefberater tätig. Von 2005 bis 2008 diente er bereits als Wirtschaftsattaché an der israelischen Botschaft in Washington. Um diesen Posten anzutreten, musste der in Florida geborene Dermer seinerzeit seine amerikanische Staatsbürgerschaft abgeben.

Der 42-jährige Dermer ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er studierte an der Wharton School of Business an der University of Pennsylvania und erlangte einen Master-Abschluss in Philosophie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Oxford. 2004 verfasste er gemeinsam mit Natan Sharansky den Bestseller The Case For Democracy: The Power of Freedom to Overcome Tyranny and Terror, ein Buch, das großen Zuspruch des damaligen US-Präsidenten George W. Bush fand.

Verbindungsmann Obwohl Dermer politisch rechts steht, hat er ein gutes Verhältnis zu Mitgliedern der Obama-Regierung, vor allem zu Außenminister John Kerry. In den vergangenen Jahren fungierte er praktisch als Verbindungsmann zwischen Netanjahu und dem Weißen Haus.

Netanjahu sagte am Dienstag, als er Dermers Ernennung offiziell bekanntgab: »Ron Dermer verfügt über sämtliche Eigenschaften, die nötig sind, um diesen Posten erfolgreich auszufüllen. Ich kenne ihn seit vielen Jahren und weiß, dass er den Staat Israel in der Hauptstadt unseres wichtigsten Verbündeten gewissenhaft vertreten wird.«

Dermers Vorgänger Michael Oren gratulierte via Twitter: »Als Rons enger Freund und langjähriger Kollege weiß ich, dass er außerordentlich qualifiziert ist und sich dem historischen Bündnis zwischen den USA und Israel zutiefst verpflichtet fühlt.« ja

Osteuropa

Der Zauber von Lublin

Isaac Bashevis Singer machte die polnische Stadt im Roman weltberühmt – jetzt entdeckt sie ihr jüdisches Erbe und bezieht es in die Vorbereitungen auf das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2029 mit ein

von Dorothee Baer-Bogenschütz  10.12.2024

Sofia

Nach Nichtwahl ausgeschlossen

Bulgarien steckt in einer politischen Dauerkrise - und mittendrin steht ein jüdischer Politiker, den seine Partei jetzt ausschloss

von Michael Thaidigsmann  09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Österreich

Jüdisch? Arabisch? Beides!

Mit »Yalla« widmet sich das Jüdische Museum Hohenems einer komplexen Beziehungsgeschichte

von Nicole Dreyfus  07.12.2024

Australien

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

Die jüdische Gemeinde in Australien steht unter Schock. Auf die Synagoge in Melbourne wurde ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen laufen

 06.12.2024

Australien

Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne

Das Gotteshaus ging in Flammen auf

 06.12.2024

Streit um FPÖ-Immunität

Jüdische Studenten zeigen Parlamentspräsidenten an

Walter Rosenkranz habe Ansuchen der österreichischen Staatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunität von drei FPÖ-Parteifreunden verschleppt.

von Stefan Schocher  05.12.2024

USA

Trump will Jared Isaacman zum NASA-Chef ernennen

Der mögliche zweite Jude auf dem Chefsessel der Weltraumbehörde hat ehrgeizige Vorstellungen

von Imanuel Marcus  05.12.2024

Frankreich und der Nahe Osten

Diplomatisches Tauziehen

Paris soll eine Schlüsselrolle im Aushandeln der Waffenruhe im Libanon gespielt haben

von Florian Kappelsberger  04.12.2024