»Hyper Cacher«

CRIF gedenkt der Opfer des Attentats

Gedenken vor dem »Hyper Cacher« im vergangenen Jahr Foto: dpa

Nur wenige Tage, nachdem der koschere Supermarkt »Hyper Cacher« mit Hakenkreuzen beschmiert wurde, hat es in der Nacht zum Dienstag erneut einen Anschlag auf ein anderes »Hyper Cacher«-Geschäft gegeben. Ein Foto auf der Webseite des Dachverbands der jüdischen Gemeinden in Frankreich, CRIF, zeigt den ausgebrannten Laden in Créteil, einem Vorort von Paris. Man erwarte, dass die Täter festgenommen und hart bestraft werden, twitterte der CRIF.

Am Montagabend gedachte die Dachorganisation der Opfer des Attentats auf den koscheren Supermarkt »Hyper Cacher« am 9. Januar 2015. »Drei Jahre danach sind die Gefühle und der Schmerz groß«, twitterte der CRIF-Präsident Francis Kalifat. »Drei Jahre danach: in denen wir weder vergessen noch vergeben haben. Drei Jahre danach: Wir denken an die Opfer und ihre Familien. Drei Jahre danach: Und nur wenige Dinge haben sich geändert.«

Porte de Vincennes Am 9. Januar 2015 hatte der islamistische Terrorist Amedy Coulibaly in der Hyper-Cacher-Filiale an der Porte de Vincennes vier Menschen erschossen: Yohan Cohen (20), Yoav Hattab (21), François-Michel Saada (63) und Philippe Braham (45).

Der damals 24-jährige Lassana Bathily, ein muslimischer Angestellter des Supermarktes, flüchtete ins Untergeschoss, schaltete im Kühlraum den Strom ab und brachte dort 15 Menschen in Sicherheit. »Ich habe keine Juden versteckt, ich habe Menschen versteckt«, sagte er später über seine Aktion. Bathily, der mit 16 Jahren aus Mali nach Frankreich kam, wurde als Anerkennung für seinen mutigen Einsatz die französische Staatsbürgerschaft verliehen.

Hakenkreuze In der vergangenen Woche wurden einige Rollläden des koscheren Supermarkts mit Hakenkreuzen beschmiert. »Dieser neue Ausdruck von Antisemitismus nur wenige Tage vor dem dritten Jahrestag des Attentats auf ›Hyper Cacher‹, bei dem vier Personen getötet wurden, nur, weil sie Juden waren, ist bestürzend«, erklärte CRIF auf seiner Facebook-Seite.

Der französische Präsident Emmanuel Macron nahm am Sonntag gemeinsam mit seiner Frau Brigitte und einigen Ministern an einer Gedenkveranstaltung vor den ehemaligen Redaktionsräumen des Pariser Satire-Magazins »Charlie Hebdo« teil. Zwei Tage vor dem Anschlag auf »Hyper Cacher« waren im Januar 2015 bei einem islamistisch motivierten Terroranschlag auf die Redaktion elf Menschen ermordet und mehrere verletzt worden. Die maskierten Täter, die sich später zu Al Qaida bekannten, brachten auf ihrer Flucht auch einen Polizisten um. ja

Google

Google Calendar streicht den Internationalen Holocaust-Gedenktag

Neben anderen Gedenktagen sind im Google Calendar auch die mit jüdischem Bezug verschwunden. Das Unternehmen dementiert, dass man damit den Anti-Diversitäts-Vorgaben der Trump-Regierung gehorche

 13.02.2025

Polen

Ronald S. Lauder erhält Karski-Preis

Lauder wird für sein Engagement für die Erneuerung jüdischen Lebens in Polen und das Schoa-Gedenken geehrt

 13.02.2025

Künstliche Intelligenz

So Fake, aber so gut

Ein AI-generiertes, an den Antisemiten Kanye West adressiertes Video geht gerade viral. Und es ist eine Wohltat!

von Sophie Albers Ben Chamo  12.02.2025

Web

Schwarmintelligenz auf Abwegen

Alle benutzen Wikipedia, aber kaum einer weiß, dass es immer wieder Manipulationsversuche gibt. Auch bei Artikeln zum Thema Israel

von Hannah Persson  10.02.2025

TV-Tipp

Der andere Taxi Driver

Arte zeigt den Thriller »A Beautiful Day« der Regisseurin Lynne Ramsay mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle

von Kathrin Häger  09.02.2025

Rassismus auf WhatsApp

Britischer Staatssekretär entlassen

Andrew Gwynne hatte sich über den »zu jüdisch« klingenden Namen eines Mannes lustig gemacht

 09.02.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Als Harry und Sally so langweilig wie Mayonnaise waren

von Katrin Richter  09.02.2025

USA

Der andere Babka-King

Chris Caresnone will Menschen zusammenbringen. Dazu probiert der Influencer live Gerichte aus. Die jüdische Küche hat es ihm besonders angetan. Ein Gespräch über Gefilte Fisch und Menschlichkeit

von Sophie Albers Ben Chamo  09.02.2025

Rom

Achtjähriger getreten, geschlagen und bedroht, weil er eine Kippa trug

Der Täter zückte einen abgebrochenen Flaschenhals, als die Mutter und eine Ladeninhaberin ihn aufhalten wollten

 07.02.2025