USA

Begeistert von Kamala Harris

Solidarisch mit Israel: Kamala Harris Foto: imago images/ZUMA Wire

Sie ist der personifizierte Melting Pot. Ein bisschen schwarz, ein bisschen indisch, ein bisschen jamaikanisch und eine protestantische Baptistin, die als Kind einen Hindu-Tempel und eine schwarze Kirche besucht hat: Kamala Harris. Und sie ist verheiratet mit Douglas Emhoff, einem jüdischen Anwalt aus der Entertainment-Branche, der zwei jüdische Töchter mit in die Ehe brachte, die sie »Momala« nennen.

Die Senatorin aus Kalifornien, die als Vize von Joe Biden die US-Präsidentschaftswahl am 3. November gewinnen will, wird von jüdischen Organisationen gefeiert. Die jüdische Wochenzeitung »Forward« rief Emhoff zum »Hot Jewish Dad«, gut aussehenden jüdischen Vater, aus, und seitdem vergeht kaum ein Tag ohne einen begeisterten »Forward«-Artikel über die Harris-Emhoff-Familie.

Nominiert Die Nominierung von Harris sei »gut für die Juden«, sagte auch Rabbi Doug Kahn, der frühere Direktor des Jewish Community Relations Council. Auch der American Jewish Congress meinte, in der derzeitigen Debatte um soziale Gerechtigkeit sei Harris die »richtige Frau im richtigen Moment«, so deren Präsident Jack Rosen. Er hob Harris’ langjährige Unterstützung für Israel und ihren Kampf gegen Antisemitismus in Amerika hervor.

Seit 2004, kurz nachdem sie zur Generalstaatsanwältin von Kalifornien gewählt worden war, besucht Harris Israel regelmäßig. Sie traf sich 2017 mit Premier Benjamin Netanjahu und sagte vor einem Jahr bei einem Besuch in Jerusalem: »Mein Ziel ist, die Demokratische Partei zur Anlaufstelle für Israel zu machen.«

AIPAC Harris unterstützt die Zweistaatenlösung und US-Militärhilfe für Israel. Zum Unmut der Linken steht sie dem American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) nahe und besucht deren Konferenzen, während sich Bernie Sanders weigert, vor der Lobbyorganisation zu sprechen.

Aus gänzlich anderen Gründen beschwerte sich Morton Klein, Präsident der Zionist Organization of America. Er twitterte: »Ernsthafte Juden heiraten keine nichtjüdischen Frauen.« Nachdem einige jüdische Stimmen seine Ablösung als Präsident forderten, löschte er den Tweet wieder, und der »Forward« zählte sofort eine ganze Reihe »ernsthafte Juden« auf, die nichtjüdische Frauen geheiratet haben: von Moses über Karl Marx bis Mark Zuckerberg.

Schweiz

NGO verklagt Schweiz wegen Kauf israelischer Drohnen

Ein Kollektiv aus Genf will mit einer Klage erreichen, dass die Schweiz keine Drohnen aus Israel beschafft

 17.07.2025

London

Geheimbesuch vom Monarchen

Er kam, um ihr persönlich zum Geburtstag zu gratulieren, und blieb eine halbe Stunde: König Charles III. war bei Anita Lasker-Wallfisch zu Gast

von Michael Thaidigsmann  17.07.2025

Auszeit

Mit Schwimmkleid ins Wasser

Wie orthodoxe Frauen im Sommer am Zürichsee eine Auszeit vom Alltag nehmen

von Nicole Dreyfus  17.07.2025

Geburtstag

Einziger jüdischer NASA-Chef: Dan Goldin wird 85

Als er Administrator der Raumfahrtbehörde wurde, wollte er alles »schneller, besser und billiger« hinkriegen. Denn Geldfresser bremsten die NASA

von Imanuel Marcus  17.07.2025

Iran

Esthers Kinder

Wie die älteste Diaspora-Gemeinschaft 2700 Jahre überlebte – und heute erneut um ihre Existenz kämpft

von Stephen Tree  16.07.2025 Aktualisiert

Interreligiöser Dialog

»Das ist Verrat«

Ein Imam aus den Niederlanden nahm an einer Reise muslimischer Geistlicher nach Israel teil - prompt verlor er seinen Job

von Michael Thaidigsmann  15.07.2025

USA

Düsterer »Nice Jewish Boy«

Seinen ersten Kinofilm sah Ari Aster im Alter von vier Jahren und ist fast daran gestorben. Als junger Hollywood-Regisseur mischt er nun das Horror-Genre auf

von Sarah Thalia Pines  14.07.2025

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

Philosophie

Der Moment des Staunens

Am 13. Juli jährt sich der Geburtstag von Jeanne Hersch zum 115. Mal. Lange wurde die Existentialistin ausgerechnet von der akademischen Forschung marginalisiert – und kaum als jüdische Philosophin wahrgenommen

von Richard Blättel  11.07.2025

Spanien

»Haut ab, ihr Hurensöhne« - Wirt vertreibt Israelis

Ein Gastwirt rastet gegenüber einer Gruppe israelischer Touristen aus, beschimpft sie und verweist sie des Lokals

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025