Raketenterror

»Wir werden unsere Reaktion verstärken«

Kibbuz Kfar Aza: Schaden nach Raketeneinschlag Foto: Flash 90

Es ist ein Leben unter Dauerbeschuss. Fast ohne Unterlass schrillen im israelischen Süden derzeit die Sirenen. Seit Samstag terrorisierten fast 80 Raketen aus dem Gazastreifen die Menschen in Sderot, Aschdod, Netiwot sowie in den umliegenden Gemeinden und Kibbuzim. Es gab einige direkte Treffer auf Gebäude, drei Menschen wurden dabei leicht verletzt. Doch jetzt scheint das Maß voll. Zur Kabinettssitzung am Sonntag erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu, dass Israel den ständigen Terror nicht mehr hinnehmen werde.

Reaktion
Die Armee werde aggressiv auf jede Attacke militanter Palästinenser reagieren, so der Regierungschef. »Die Welt muss verstehen, dass Israel sich nicht zurücklehnen kann, wenn jemand versucht, uns zu schaden. Wir sind jetzt bereit, unsere Antwort zu verschärfen.«

Minister Silvan Schalom machte klar, dass Israel jetzt alles tun werde, um »die Ruhe im Süden wiederherzustellen«. Man werde diese Situation nicht so weiterlaufen lassen. »Wir befinden uns in einer permanenten Angriffssituation«, so Schalom weiter, »Terror aus Gaza plus diplomatische Attacken aus Ramallah«.

Wieder einmal mussten Schulen und Kindergärten in der Stadt Sderot und der umliegenden Gegend zum Wochenbeginn geschlossen bleiben. Sogar die Stadtverwaltung verriegelte ihre Pforten ob des permanenten Beschusses. Verschiedene Gebäude in der geschundenen Kleinstadt wurden getroffen. In Aschdod fing das Raketenabwehrsystem Eiserne Kuppel ein Geschoss in der Luft ab, bevor es Schaden anrichten konnte. Dennoch harrten die Menschen stundenlang in Sicherheitsräumen aus.

Aktion »Eine Million Menschen in Bunkern ist nicht hinnehmbar«, sagte Sicherheitsminister Yitzhak Aharonovitch erneut. »Die Zeit ist da, diese Gefahr auszumerzen.« Es bedürfe härterer Aktionen gegen palästinensische Terrorgruppen. Mit klaren Worten schlug er vor, die Anführer der Hamas durch gezielte Tötungen sowie mit Angriffen auf ihre Infrastruktur »und was sonst noch nötig ist« zu schlagen. »Die IDF kennt die Ziele und wird sie jetzt auch treffen.«

Am Samstag war zudem ein IDF-Jeep in der Nähe zur Grenze mit dem Gazastreifen von einer Granate getroffen worden. Vier Soldaten wurden dabei verletzt. Die israelische Luftwaffe flog im Anschluss Angriffe auf Stellungen im Gazastreifen. Nach Agenturangaben kamen dabei fünf Palästinenser ums Leben.

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025

Nahost-Krieg

Israels Armeechef: Gelbe Linie bildet operative Grenze zum Gazastreifen

Laut Eyal Zamir gibt es nun einen Schutzriegel für die israelischen Gemeinden am Rand Gazas

 08.12.2025

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  08.12.2025