Nahost

Wieder Raketen auf Israel

Foto: Flash 90

Nahost

Wieder Raketen auf Israel

Offenbar keine weiteren Verhandlungen in Kairo

von Sabine Brandes  18.08.2014 11:16 Uhr

Am Dienstagnachmittag haben Palästinenser die Waffenruhe, die Montagnacht ausgelaufen und um weitere 24 Stunden verlängert worden war, gebrochen.

Drei Raketen wurden auf israelisches Gebiet abgefeuert. Die Geschosse landeten auf freiem Feld und verletzten niemanden. Auch in Aschkelon und Aschdod heulten die Alarmsirenen. Die israelische Armee griff daraufhin Ziele im Gazastreifen an. Wie die israelische Tageszeitung Haaretz berichtete, habe Benjamin Netanjahu die israelischen Unterhändler aufgefordert, aus Kairo zurückzukehren.

Unterdessen verhandeln Vertreter beider Seiten derzeit in Kairo über Bedingungen für eine mögliche längere Waffenruhe.

Die multimediale Gerüchteküche brodelte indes. Verschiedene Websites verkündeten, dass sich beide Seiten für eine Wiederaufnahme der Kämpfe rüsten würden. Die Hamas wolle bereits vor Mitternacht wieder auf Israel feuern, hieß es, und Jerusalem in dem Fall sofort militärisch antworten. »Warten auf die Raketen«, lautete der Tenor im Internet.

Was in Kairo genau besprochen wird, darüber erfuhr man indes nicht viel. Die Regierung in Jerusalem ließ wenig über den Stand der Verhandlungen verlauten. Ein offizieller Verteter sagte in Kairo lediglich: »Es ist nicht klar, ob wir eine Vereinbarung treffen. Wenn die Ruhe bestehen bleibt, werden wir eine andere Lösung suchen und humanitäre Hilfe an die Menschen in Gaza leisten«.

Sicherheitsbelange Zum Wochenanfang gab Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an, dass er nur dann zu einer Einigung bereit sei, wenn Israels Sicherheitsbelange erfüllt werden. »Wenn Hamas glaubt, dass sie ihre militärische Niederlage hinter einem diplomatischen Erfolg verstecken kann, irrt sie«, wird der Regierungschef zitiert.

Auch die palästinensische Seite versorgte die Öffentlichkeit mit Informationen. So hieß es am Morgen, dass der Präsident der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, auf dem Weg nach Katar sei, um mit dem Chef des politschen Arms der Hamas, Khaled Meschaal, über die Bedingungen für einen langfristigen Waffenstillstand zu reden. Andere Berichte sagen, dass sich die Männer in Kairo treffen werden, wo derzeit die Verhandlungen zwischen den Palästinensern und Israel stattfinden.

Ebenso widersprechen sich die Angaben aus Kairo: Hieß es zunächst, dass die Ägypter, die die Verhandlungen zwischen den Seiten leiten, auf keine weitere Feuerpause drängen würden, so tauchen nun Berichte in den Medien auf, dass die dortige Regierung sehr wohl auf eine Verlängerung pocht, um die Gespräche voranzutreiben.

Abkommen Nach Ägypten werden auch die internationalen Geldgeber reisen, um die Finanzierung für den Wiederaufbau des Gazastreifens zu besprechen. Allerdings geschehe das erst, wenn es ein Abkommen gäbe, erklärte die norwegische Regierung am Montag. Deren Außenminister Boerge Brende sagte, dass die bewilligten Gelder schließlich an Abbas überwiesen werden.

Doch noch scheint eine Einigung, die die Militäroperation »Protective Edge« offiziell beenden wird, in keiner greifbaren Nähe zu sein. Obwohl nicht vorausgesagt werden kann, ob die Raketen aus dem Gazastreifen am Ende dieses Tages wieder gen Israel fliegen werden, stellte die Bahngesellschaft Israel Railways die südliche Verbindung von Sderot nach Aschkelon auf Anweisung des Verteidigungsministeriums vorsorglich bis auf Weiteres ein.

Es besteht die Sorge, dass Panzerabwehrgeschosse von palästinensischen Extremisten auf die Züge abgefeuert werden könnten. Für die Einwohner der Kleinstadt Sderot in unmittelbarer Nähe des Gazastreifens wurde ein Shuttleservice mit Bussen eingerichtet.

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel nimmt Tausende Inder mit jüdischen Wurzeln auf

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025