Beerdigung von Terroropfern

»Wie geht es weiter, mein Bruder?«

Angehörige bei der Beerdigung von Harel Masood. Foto: Flash90

Die vier Opfer des Terroranschlages von Eli sind unter großer Teilnahme der Öffentlichkeit beigesetzt worden. Am Dienstag waren der 21-jährige Harel Masood, Nachman Mordoff (17), Ofer Fayerman (64) und der 17-jährige Elisha Anteman von zwei palästinensischen Attentätern erschossen worden. Vier weitere Menschen wurden bei dem Terroranschlag verletzt.

LÄCHELN Der Schüler Elisha Anteman, der im Restaurant »Humus Eliyahu« kellnerte, wurde am späten Dienstagabend auf dem Friedhof der Siedlung Eli, woher er stammte, beigesetzt. Der Vorsitzende des Regionalrates, Jisrael Gantz, sprach: »Dein Gesicht hatte das besondere, warme Lächeln eines guten Kindes aus dem Land Israel. Dein Gesicht sagt uns, dass wir trotz des unermesslichen Schmerzes weitermachen, handeln und wachsen sollen.«

Der 64-jährige Fayerman, auch er aus Eli, ist am Mittwochmittag neben dem Grab von Anteman beerdigt worden. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Sein Sohn Matanel sagte über den Vater, dass er ihn stets mit den einfachen Dingen des Lebens begleitet habe. Als er Soldat war, habe er Schnitzel zur Basis gebracht. »Ich bekam immer nur die halbe Portion«, erzählte er, »denn die andere hatte er dem Wachmann gegeben«.

ALBTRAUM In Yad Binymain, dem Heimatort von Harel Masood, hielt sein älterer Bruder Dvir eine Trauerrede und fragte: »Wie geht es von hier aus weiter, mein Bruder? Ich bin gebrochen, am Boden zerstört. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Das ist nur ein Albtraum, aus dem ich nur darauf warte, aufzuwachen.«

»Noch am Samstag haben wir dir ein schönes T-Shirt für ein Date geschenkt. Behalte es, du musst es nicht zurückgeben«, so der Bruder am frischen Grab mit tränenerstickter Stimme.

»Dein Gesicht sagt uns, dass wir trotz des unermesslichen Schmerzes weitermachen, handeln und wachsen sollen.«

ratsvorsitzender jisrael gantz

Die Beerdigung für Nachman Mordoff, der in dem Außenposten Achiya im palästinensischen Westjordanland lebte, fand am Mittwochmorgen in der Siedlung Shilo statt. »Unser kostbarer und geliebter Nachman, du warst ehrlich und aufrichtig, hast niemals Schaden angerichtet«, sagte sein Großvater Pinchas Barda über den 17-jährigen. Die Eltern und sieben Geschwister brachen immer wieder in Tränen aus.

Unweit der Orte der Beerdigungen sei am Nachmittag ein Mob von rund 200 maskierten Siedlern in das arabische Dorf Turmus Aya in der Nähe von Ramallah eingedrungen und habe Fahrzeuge und Häuser angezündet, gaben israelische Sicherheitskräfte an. Nach Angaben des Bürgermeisters des Ortes seien dabei 60 Pkw und 30 Häuser beschädigt worden, mindestens eine Person wurde verletzt. Derzeit sind Einheiten der Armee und Grenzpolizei vor Ort, um die Zerstörungen zu stoppen.

SACHSCHADEN Am Abend zuvor hatten extremistische Siedler bereits in mehreren palästinensischen Ortschaften im Westjordanland aus Vergeltung gewütet und großen Sachschaden angerichtet.

Mittwochnachmittag veröffentlichte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu eine Erklärung, in der es hieß, »wir beantworten den Terrorismus damit, dass wir ihn energisch bekämpfen und unser Land aufbauen«. Daher hätten sich der Premier, Verteidigungsminister Yoav Gallant und Finanzminister Bezalel Smotrich darauf geeinigt, die Planung für etwa 1000 neue Wohneinheiten in Eli, angrenzend an den Ort, an dem der gestrige Terroranschlag verübt wurde, zu beschleunigen.

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