Bergung

Über die Grenze

IDF-Soldaten im Norden Israels Foto: IDF

Als sie sich an der Grenze versammelten, waren es 421 Männer, Frauen und Kinder. Als sie sie überquerten, waren es 422. Die Rettung der zivilen Hilfsorganisation »White Helmets« aus Syrien war hochdramatisch. Die Aktion der israelischen Armee auf Anweisung der Regierung in Jerusalem, sie durch Israel nach Jordanien zu schleusen, sicherte Hunderten von Menschen das Überleben. Währenddessen tobten die Kämpfe zwischen der Regierung von Bashar al-Assad und den Aufständischen in der Grenzregion.

Kaiserschnitt Das Zeitfenster für die Evakuierung war klein, denn die syrischen Regierungstruppen näherten sich schnell. Bei der hochschwangeren Frau eines Freiwilligen der Weißhelme setzten, während sie wartete, die Wehen ein. Man beschloss, noch auf syrischer Seite einen Kaiserschnitt vorzunehmen. Die Frau kam schließlich mit ihrem gesunden Baby auf dem Arm über die Grenze.

Eigentlich hätten 800 Menschen gerettet werden sollen. Aber 400 Weißhelme und Familienangehörige schafften es nicht rechtzeitig an den Zaun, weil die Straßen dorthin bereits von syrischen Soldaten blockiert waren. Wochen zuvor hatten Großbritannien, Kanada und Deutschland beschlossen, die Hilfsorganisation aus Syrien herauszuholen. Deren Mitglieder sieht Assads Regierung als Verräter, denn sie retten nicht nur Menschenleben nach Bombenangriffen, sondern dokumentieren auch Gräueltaten des Regimes und veröffentlichen sie in den sozialen Netzwerken. Sie sollen letztlich in Deutschland und Kanada angesiedelt werden.

Golanhöhen Inzwischen haben die Weißhelme laut »Jerusalem Post« ein Statement zu ihrer Rettung veröffentlicht, in dem Israel mit keinem Wort erwähnt wird und in dem es heißt, sie seien über die »besetzten Golanhöhen« befreit worden.

Fast zur selben Zeit wie die Rettungsaktion wurde an der nördlichen Grenze zum ersten Mal das israelische Abwehrsystem »Davids Schleuder« eingesetzt, als sich zwei Raketen des russischen Typs SS-21 näherten. Später gab die IDF Entwarnung und erklärte, dass die Raketen aus inländischen Kämpfen stammten und in Syrien gelandet waren. Derzeit versuchen Assads Soldaten mit Unterstützung russischer Truppen die Golanhöhen auf syrischer Seite und das Grenzgebiet zwischen Jordanien, Syrien und Israel wiedereinzunehmen. Die israelische Armee ist in hoher Alarmbereitschaft.

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025