Jerusalem

Tausende auf der Straße

Eine Demonstration in Jerusalem (am 8. August 2020) Foto: Flash90

Tausende Israelis haben am Samstagabend erneut gegen den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Rund 15.000 Menschen hätten sich zu Protesten in der Nähe des Amtssitzes von Netanjahu in Jerusalem versammelt, berichtete das israelische Fernsehen am Sonntag. Nach Polizeiangaben wurden nach vereinzelten Konfrontationen drei Demonstranten festgenommen.

Die Demonstranten prangerten Korruption an und forderten Netanjahus Rücktritt. »Korrupte, wir haben genug von Euch«, stand unter anderem auf Schildern, die sie mit sich trugen. Auch an anderen Orten in Israel, auf Brücken und Straßenkreuzungen, kam es zu Demonstrationen.

Zahlreiche Kundgebungen begleiten den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Zuletzt wurde Netanjahu auch wegen seiner Handhabung der Corona-Krise kritisiert. Der 70-Jährige räumte unter anderem vorschnelle Lockerungen ein. Die Arbeitslosigkeit in Israel liegt bei mehr als 20 Prozent.

ABSAGE Unterdessen stiegen die Spannungen innerhalb der israelischen Regierung. Eine für Sonntag angesetzte Kabinettssitzung wurde vor diesem Hintergrund abgesagt. Das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Verteidigungsminister Benny Gantz warf Netanjahus Likud vor, sich nicht an das Koalitionsabkommen zu halten.

Gantz soll Netanjahu laut der Vereinbarung im Herbst kommenden Jahres als Regierungschef ablösen. Sollte es binnen zwei Wochen aber keine Einigung auf einen Haushalt geben, wird mit einer Neuwahl im November gerechnet. Es wäre die vierte Parlamentswahl binnen eineinhalb Jahren. dpa

Nahost

Siedlergruppe dringt nach Syrien ein: IDF nimmt acht Personen fest 

Mehrere Menschen überqueren die Grenze. Medien zufolge wollen sie im Nachbarland eine Siedlung gründen. Es ist nicht ihr erster Versuch

 28.11.2025

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

 28.11.2025

Wirtschaft

Wenn Krembo zum Luxus wird

Die Lebenshaltungskosten steigen weiter. Mittlerweile befürchtet ein Drittel aller Israelis, sich bald nicht mehr ausreichend Lebensmittel leisten zu können

von Sabine Brandes  28.11.2025

Medien

Krieg an vielen Fronten

Israelische Journalisten spielen seit dem 7. Oktober eine undankbare Rolle. Sie sind der Wahrheit verpflichtet, aber nicht jeder im Land will wirklich sehen und hören, was ist

von Susanne Stephan  28.11.2025

Luftfahrt

Wizz Air will eigene Basis in Israel eröffnen

Nach dem Rückzug von RyanAir vom Ben-Gurion-Flughafen will Wizz Air dort kräftig investieren. Die Regierung erhofft sich dadurch sinkende Ticketpreise

 28.11.2025

Nahost

IDF zerschlägt Terrorzelle in Südsyrien

Bei der Operation in Beit Dschinn werden mehrere Mitglieder der Terrororganisation Jaama Islamiya getötet und zwei festgenommen

 28.11.2025

Sport

Basketball zurück in Israel: Hamburger beginnen in Jerusalem

Israelische Basketball-Teams tragen ihre Heimspiele im Eurocup und in der Euroleague bald wieder im eigenen Land aus. Zum Auftakt kommt ein Team aus Deutschland

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Gazastreifen

Kapitulation oder Tod

Die zahlreichen in den Tunneln fest sitzenden Hamas-Terroristen wollen ihre Waffen nicht niederlegen

von Sabine Brandes  27.11.2025