Kairo

Sicherheitskreise: Gaza-Gespräche festgefahren

Das israelische Team verließ Kairo bereits wieder. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg stecken in einer Sackgasse: Bei den Gesprächen in Kairo gebe es eine »schwierige Pattsituation«, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Es sei keine Bewegung in den Positionen der Teilnehmer zu erkennen.

Laut gut informierten Kreisen am Flughafen reiste die 13-köpfige israelische Delegation, die nur Stunden zuvor in Kairo eingetroffen war, wieder ab. Auch der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani verließ die Hauptstadt, ebenso die Vertreter der palästinensischen Terrororganisation Hamas, die aus Doha angereist waren, um sich über den Verlauf der Gespräche informieren zu lassen.

Ein ranghoher Hamas-Mann erklärte, Israel müsse sich den Zusagen von Anfang Juli verpflichten und dem Friedensplan von US-Präsident Joe Biden. Die Hamas sei bereit, die zuvor getroffenen Vereinbarungen umzusetzen. Teil jeglicher Vereinbarungen zum Krieg müssten unter anderem ein dauerhafter Waffenstillstand sein und ein vollständiger Abzug der israelischen Truppen aus Gaza.

Von Angriff überschattet

Die Hamas selbst hatte den aktuellen Krieg am 7. Oktober 2023 mit ihren Massakern in Israel begonnen. Ihr erklärtes Ziel ist eine Zerstörung Israels. Weitere Massaker im Stil des 7. Oktobers haben die Terroristen angekündigt. Ihnen geht es offensichtlich darum, sich neu gruppieren zu können, um Israel später erneut attackieren zu können.

Lesen Sie auch

Strittig bleibt den Sicherheitskreisen zufolge weiterhin vor allem die Frage, inwieweit Israels Truppen im Fall einer Waffenruhe im Grenzgebiet Gazas zu Ägypten stationiert bleiben dürfen. Israel vermutet, dass sich die Hamas über diese Grenze mit Waffen versorgt hat.

Die Gespräche in Kairo wurden überschattet von dem schweren Angriff der mit der Hamas verbündeten Terrororganisation Hisbollah im Libanon am Sonntagmorgen. Weder diese Attacke noch die deutliche Reaktion Israels hätten den Verlauf der Gespräche aber nicht direkt beeinflusst, hieß es aus den Sicherheitskreisen.

»Ernsthaft und konstruktiv«

Die Aussichten, dass in den Gesprächen zeitnah ein Durchbruch erreicht werden könnte, sind gering. Die USA, Katar und Ägypten, die zwischen den Aggressoren der Hamas und Israel vermitteln, hatten nach der jüngsten Verhandlungsrunde in Doha zwar von »ernsthaften und konstruktiven« Verhandlungen gesprochen.

Dort war zuletzt auch von einem »Überbrückungsvorschlag« die Rede, um verbleibende Lücken zwischen Israel und der Hamas zu verringern. Über den Termin für eine mögliche neue Verhandlungsrunde wurde zunächst nichts bekannt. dpa/ja

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025