Krieg

Seltene Proteste gegen Hamas in Gaza

Protest in Gaza vom Donnerstag Foto: Screenshot Twitter/X

Krieg

Seltene Proteste gegen Hamas in Gaza

Die Menschen skandieren: »Wir wollen Frieden«

von Sabine Brandes  25.01.2024 14:34 Uhr

Sie laufen offen durch die Straßen und rufen »Wir wollen Frieden. Wir wollen Frieden!«. Es sind seltene Aufnahmen des Widerstandes gegen die Hamas aus dem Gazastreifen, die der Leiter der arabischen Medienabteilung, IDF-Sprecher Avichay Adraee, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf seinem Twitter/X-Account veröffentlichte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Die Bewohner des Gazastreifens fordern, dass die Hamas, die ihnen am 7. Oktober Süßigkeiten schenkte, den der Bevölkerung aufgezwungenen Krieg beendet«, schreibt Adraee dazu und postet am Donnerstagmittag ein Video von Männern, die durch die Straßen des Gazastreifens ziehen.  

Fortsetzung des Krieges durch Hamas schadet Bewohnern Gazas

Ein Palästinenser trägt eine große weiße Flagge während der Kundgebung, das Zeichen für eine Kapitulation, ein anderer ein selbst gemaltes Schild mit einem Satz auf Arabisch und darunter den englischen Worten: »War is over« (der Krieg ist zu Ende). Wahrscheinlich ist damit gemeint, dass der Krieg beendet werden soll. »Die Fortsetzung des Krieges durch die Hamas schadet in erster Linie den Bewohnern Gazas selbst«, so Adraee weiter.

»Werden diese Schreie und Forderungen die Verstecke der Hamas-Führer erreichen?«

IDF-Sprecher Avichay adraee

Einen Tag zuvor hatte der Sprecher des israelischen Militärs ein anderes Video von einem Protest in Gaza veröffentlicht. Darauf waren hauptsächlich Frauen und Mädchen zu sehen, die in der Nähe des Shuhada al-Aqsa-Krankenhauses in Deir al-Balah im zentralen Gazastreifen gegen die Terrororganisation aufbegehrten. Die Demonstranten forderten dabei die Hamas auf, die israelischen Geiseln zurückzugeben, um den Konflikt zu beenden. »Damit auch wir [die Zivilisten in Gaza] wieder nach Hause zurückkehren können.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Derzeit befinden sich noch immer etwa 134 Männer, Frauen und zwei Kinder in der Gewalt der Hamas. Bei einer Vereinbarung Ende November waren mehr als 100 Entführte freigekommen. Die Angehörigen und Unterstützer fordern immer drängender eine Freilassung der Menschen, die noch in Gaza festgehalten werden.

Es sind - soweit bekannt - die ersten öffentlichen Proteste in Gaza

»Werden diese Schreie und Forderungen die Verstecke der Hamas-Führer erreichen?«, fragt Adraee unter dem geposteten Clip. »Hamas-ISIS-Führer, angeführt von Sinwar, hört auf die Schreie Eures Volkes, Eurer Kinder und Eurer Frauen, die ihre Wut über die Situation zum Ausdruck bringen, die Sie in Gaza verursacht haben.« Die Bilder zeigten, dass die Unzufriedenheit mit der Hamas zumindest in Teilen der Bevölkerung spürbarer und drängender wird.

Außer einzelnen Palästinensern in Gaza, die ihre Stimmen bereits hin und wieder öffentlich gegen die Hamas-Regierung in der Enklave erhoben haben, sind dies – soweit bekannt – seit dem Ausbruch des Krieges am 7. Oktober die ersten Proteste, die Hamas kritisieren und ein Ende des Konflikts verlangen.

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025

Diplomatie

Donald Trump reist nach Nahost - aber lässt Israel aus

Der US-Präsident stellt vorher eine »sehr, sehr große Ankündigung« in Aussicht

 07.05.2025

Israel

Knesset-Ausschuss will Christen besser schützen

Übergriffe auf Christen in Israel sind keine Seltenheit - und werden mehr. Damit befasste sich nun ein Parlamentsausschuss. Er fordert ein systematisches Vorgehen gegen das beunruhigende Phänomen

 07.05.2025

Israel

Geiselfamilien schockiert über Äußerungen Trumps

Nachdem Präsident Trump von weiteren toten Geiseln gesprochen hat, wächst die Sorge bei Angehörigen: Sie fordern Aufklärung, Transparenz – und eine sofortige Waffenruhe zur Rettung der Verschleppten

 07.05.2025

Gesellschaft

Influencer mit Ehrendoktor

Die Ben-Gurion-Universität zeichnet den Israeli Nas Daily und sechs anderen Persönlichkeiten aus

von Sabine Brandes  07.05.2025

Gaza/Israel

Trump: Drei weitere Hamas-Geiseln tot

Die Angaben des amerikanischen Präsidenten stimmen nicht mit israelischen Erkenntnissen überein

 07.05.2025

Nahost

Trump verkündet überraschend Huthi-Kapitulation

Während Israel als Reaktion auf den jemenitischen Dauerbeschuss Huthi-Ziele bombardiert, überrascht US-Präsident Donald Trump mit einer Ankündigung: Die Miliz hätte kapituliert. Was das genau bedeutet, bleibt zunächst völlig unklar

 06.05.2025

Berlin

Merz: »Israel macht uns allergrößte Sorgen«

Noch am kommenden Wochenende soll der neue Außenminister Wadephul nach Israel reisen. Der neue deutsche Kanzler sendet schon jetzt eine klare Nachricht nach Jerusalem

 06.05.2025