Vermisst

»Sei stark!«

Auf dem Nova-Rave entführt: Bar Kupershtein (22) Foto: Sabine Brandes

Vermisst

»Sei stark!«

Bar Kupershtein half der ganzen Familie

von Sabine Brandes  07.12.2024 17:33 Uhr

Das Reden fällt ihm sichtlich schwer. Doch Tal Kupershtein will sprechen und seinem Sohn sagen, wie sehr er ihm fehlt. »Sei stark! Ich liebe dich.« Mehr Worte bedarf es nicht. Der unerträgliche Schmerz des Vaters, das Porträt seines Sohnes auf der Brust, wird in seinen Augen deutlich. Denn Tals Sohn Bar ist Geisel in Gaza.

Vor vier Jahren hatte Tal Kupershtein einen schweren Autounfall. Als freiwilliger Sanitäter war er damals unterwegs, um ein Kleinkind zu retten, das selbst von einem Auto angefahren worden war. Seither ist er gesundheitlich angeschlagen und schwach. Trotzdem kämpft er unerschütterlich und unermüdlich für das Leben seines geliebten Sohnes, ist bei Kundgebungen und Protesten für die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen mit dabei.

Am »Schwarzen Schabbat« arbeitete Bar als Türsteher beim Nova-Musikfestival

Am »Schwarzen Schabbat« arbeitete Bar als Türsteher beim Nova-Musikfestival, um Geld für seine Familie zu verdienen. Als der tödliche Angriff der Hamas begann, blieb der 21-Jährige, der wie sein Vater ebenfalls freiwilliger Sanitäter ist, vor Ort, um den Verletzten zu helfen und Leben zu retten – bis er schließlich von der Hamas gefangen und nach Gaza verschleppt wurde.

Nach dem Unfall seines Vaters war der junge Mann aus Holon, der noch vier jüngere Geschwister hat, der Hauptverdiener in der Familie. »Er ist ein unschuldiger, ganz normaler Mensch, der ohne Grund innerhalb der Staatsgrenzen Israels gefangen genommen wurde«, sagt sein Cousin Itzhak Tabatchnik über ihn. Außer einem grausamen Video, das Hamas-Terroristen von seiner Gefangennahme posteten, gebe es »keine Informationen, keine Hinweise, keine Nachrichten, rein gar nichts über Bars Zustand«.

»Auf seinen jungen Schultern lastet eine große Verantwortung«, so Tabatchnik weiter. »Doch wir sind sicher, dass seine mentale Stärke ihm beim Überleben helfen wird.« Bar sei ein »intelligenter, freundlicher Junge mit vielen Freunden«. Seine Familie will nur noch eines: ihn endlich wieder in die Arme schließen.

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025