Raumfahrt

Schon jetzt Geschichte geschrieben

Beobachten »Beresheet« am Monitor: Experten im Kontrollzentrum im israelischen Yehud Foto: imago/Xinhua

Obwohl sie noch nicht ganz angekommen ist, hat sie schon jetzt Geschichte geschrieben: Israels Sonde »Beresheet« ist als kleinstes Mondfahrzeug überhaupt in den Orbit des Mondes eingetreten. Damit hat sie am vergangenen Donnerstag ein wichtiges und komplexes Manöver hinter sich gebracht. Doch der Höhepunkt – die Landung auf unserem Erdtrabanten – steht noch aus. Sie ist für den 11. April geplant.

»Dies war ein absoluter Meilenstein und gibt uns jetzt die echte Möglichkeit, tatsächlich auf dem Mond zu landen«, beschreibt Jonathan Winetraub den Enthusiasmus bei seiner Organisation SpaceIL, die das Raumfahrzeug gebaut hatte. Die Ingenieure und Technikexperten hatten im Kontrollzentrum in der israelischen Kleinstadt Yehud gebannt zugeschaut, als Beresheet in den elliptischen Orbit eintrat. Der sogenannte »Mondfang«, bei dem die Sonde von der Anziehungskraft der Erde in die des Mondes eintritt, hatte funktioniert.

BREMSMANÖVER Um dies zu schaffen, war es wichtig gewesen, dass die Geschwindigkeit des Raumfahrzeugs gedrosselt wird. In einer Entfernung von fünfeinhalb Millionen Kilometern von der Erde begannen die Maschinen von Beresheet mit dem Bremsmanöver – und zeitigten Erfolg. Nachdem die Geschwindigkeit sich von 8500 auf 7500 Kilometer pro Stunde verringert hatte, trat Beresheet »in einem perfekten Moment«, wie die Zuschauer beschrieben, in die Mondumlaufbahn ein. Und in Yehud brach großer Jubel aus. Denn hätte diese Aktion keinen Erfolg gehabt, die gesamte Mission Mond wäre zu einem abrupten Ende gekommen.

Es besteht immer noch das Risiko einer Crashlandung.

Stattdessen zieht Beresheet nun immer engere und engere Kreise um den Mond. »Es ist allerdings noch immer riskant«, gibt Winetraub zu. Es könnte durchaus zu einer Crashlandung kommen. Dennoch sind die Experten optimistisch und hoffen, das historische Manöver am Ende hinzubekommen. Israel wäre dann nach der Sowjetunion, den USA und China die vierte Nation, der eine Landung auf dem Trabanten gelingt. Auch dafür muss der optimale Ort gefunden werden. Geplant ist die Landung im Bereich des »Meeres der Heiterkeit«.

FLAGGE Dort würde Beresheet auf ausgekühlter Lava landen und einige Tage dort verweilen, um Bilder und Daten zurück an die Erde zu senden. Auch soll das Magnetfeld des Mondes vermessen werden. Die knapp 600 Kilo schwere und eineinhalb Meter hohe Sonde soll außerdem eine israelische Flagge aufstellen.

Es ist das erste Mal, dass Israel eine Raumsonde zum Mond schickt. Die Sonde, die nur wenig größer ist als eine Waschmaschine, hatte ihre sieben Wochen lange Reise am 22. Februar vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral begonnen. Dabei wurde sie von einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk befördert. Anschließend wurde sie von der Rakete abgekoppelt und in die Umlaufbahn der Erde gesetzt.

Bogotá

Kolumbien bricht wegen Gaza-Krieg Beziehungen zu Israel ab

Mehrmals hat der kolumbianische Präsident Petro Israels Krieg gegen die Hamas mit der NS-Zeit verglichen. Jetzt verkündet er einen drastischen Schritt.

 01.05.2024

Krieg

Israel geht für Geisel-Deal auf Hamas zu

Israel gibt der Terrororganisation vor der angekündigten Offensive in Rafah eine »letzte Chance« für eine Feuerpause. Die könnte bis zu einem Jahr dauern, heißt es

 01.05.2024

Jerusalem

Netanjahu und Herzog verurteilen mögliche Haftbefehle gegen Israelis

Premier und Präsident: Israel hat das uneingeschränkte Recht, seine Geiseln zu befreien und seine Bürger zu verteidigen

 01.05.2024

Völkermord-Klage

Gericht schmettert Antrag Nicaraguas für einstweilige Anordnung gegen Deutschland ab

Das höchste UN-Gericht fällt ein klares Urteil

von Michael Thaidigsmann  30.04.2024

Krieg gegen die Hamas

Medien: Netanjahu befürchtet Haftbefehl durch Strafgerichtshof

Berichten zufolge soll mehreren Israelis Haftbefehle drohen - darunter auch dem Regierungschef

 28.04.2024

Antisemitismus

Der Krieg ist fern - der Konflikt ganz nah

Nach den Eskalationen der Uni-Proteste in den USA laden israelische Universitätspräsidenten Studenten und Professoren an ihre Hochschulen ein

von Dana Wüstemann  28.04.2024

Gesundheit

Auch 2024 dürfte es global gesehen viele Masernfälle geben 

Eigentlich sollen die Masern ausgerottet werden. Doch unzureichende Impfquoten stehen dem Ziel im Weg

 28.04.2024

Nahost

Israel gibt vor Rafah-Angriff Geisel-Deal letzte Chance

Man werde nicht zulassen, dass die Hamas einen Geisel-Deal hinauszögert

 28.04.2024

7. Oktober

Tausende Israelis protestieren wieder für Freilassung der Geiseln 

Die Hamas prüft derzeit eigenen Angaben zufolge einen von Israel vorgelegten Vorschlag für ein Abkommen zur Freilassung einiger Geiseln und einer Feuerpause

 27.04.2024