Motorsport

Schnelle Flitzer in der Heiligen Stadt

So etwas hat die alte Stadt noch nicht gesehen: Getunte Boliden und röhrende Motoren verwandelten Jerusalem am Donnerstag und Freitag in einen Formel-1-Parcours. Die Peace Road Show, initiiert von Bürgermeister Nir Barkat, ist ein weiterer Versuch, die Attraktivität der Heiligen Stadt zu erhöhen und mehr Besucher anzulocken.

Um die 70.000 Zuschauer waren am ersten Tag gekommen, um sich das Spektakel des Show-Rennens mit den schnellen Wagen anzuschauen. Sie standen auf den Bürgersteigen und jubelten den Fahrern zu, winkten mit Wimpeln in den Händen. Es gab allerdings auch Einwohner, die sich über die abgesperrten Straßen und ausgefallenen Busse beschwerten. Überwiegend jedoch schienen die Gäste das außergewöhnliche Happening in der gleißenden Sonne zu genießen.

Giancarlo Fisichella Zuvor waren die Sportwagen einige Tage lang im restaurierten Alten Bahnhof ausgestellt worden. Dann ließen die Ferraris, Lotus und Audis jede Menge Gummi auf den historischen Wegen entlang der Stadtmauer. Mit dabei war auch der 231-fache Grand-Prix-Teilnehmer Giancarlo Fisichella. Neben dem Show-Run der Formel 1 sorgten weitere Programmpunkte aus dem Bereich des Motorsports für Unterhaltung, so begeisterte der weltbekannte Motorrad-Stunt-Fahrer Chris Pfeiffer mit seiner gewagten Vorstellung auf dem Zweirad.

Dank ihrer historischen wie religiösen Bedeutung steht Jerusalem auf dem Reiseplan eines jeden Israel-Touristen. Oft jedoch sind die politischen Spannungen des Nahostkonfliktes besonders hier zu spüren. Säkulare Bewohner beklagen sich zudem seit Jahren über die zunehmend extreme Religiosität in ihrer Stadt.

Barkat arbeitet seit Jahren daran, das Image aufzupolieren und zu zeigen, dass sein Jerusalem genauso weltlich und vergnügungsfreudig ist wie jede andere westliche Metropole auch. Eines seiner Projekte ist das gerade zu Ende gegangene Lichterfestival in der Altstadt, das jedes Jahr Zehntausende von Schaulustigen aus dem In- und Ausland anlockt.

Altstadt Auch mit dem Show-Rennen will der Bürgermeister beweisen, dass sein Jerusalem modern ist: Mit dem Anblick der Formel-1-Boliden auf dem Hintergrund der Altstadt-Mauern werde ein sehr aussagekräftiges und imposantes Zeichen gesetzt, das enorm dazu beitragen wird, Jerusalem als offene und einladende Stadt zu positionieren, erklärte Barkat im Vorfeld.

»Zusätzlich zum wirtschaftlichen Gewinn und einer positiven Auswirkung auf den Tourismus, hoffen wir, durch dieses internationale Event eine Friedensbotschaft aus Jerusalem in die ganze Welt zu senden. Alle sportbegeisterten Leute, unabhängig von ihrer Religion, Herkunft oder Nationalität, sind zu diesem und allen weiteren großen Sport-Events in Jerusalem herzlich eingeladen.«

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert