Corona-Krise

Pessach endet mit neuem Ausgehverbot

Israelische Soldaten überwachen die Ausgangssperre in Tel Aviv. Foto: Flash90

Da sich die Pessachwoche dem Ende nähert, verkündet die israelische Regierung erneut eine Verschärfung der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Von Dienstagnachmittag bis Donnerstagmorgen dürfen die Menschen ihre Städte und Gemeinden nicht verlassen.

Damit sollen vor allem Treffen von Großfamilien und Zusammenkünfte für die traditionelle Zeremonie der sefardischen Gemeinde zum Pessachende, der Mimouna, verhindert werden. Die Israelis dürfen sich nach wie vor lediglich 100 Meter von ihren Häusern entfernen, der öffentliche Nahverkehr wird komplett eingestellt.

Gesäuertes Am Mittwochabend endet Pessach. Damit darf das Gesäuerte wieder in die Geschäfte und auf die Tische der jüdischen Israelis. Dennoch werden sie noch eine Weile auf frisch Gebackenes warten müssen. Denn Bäckereien ist es, entsprechend der Restriktionen, von Mittwoch 19 Uhr bis Donnerstag zwei Uhr morgens nicht erlaubt, zu öffnen. Damit soll ein Ansturm auf die Läden unterbunden werden.

Zuvor hatte es offenbar Unstimmigkeiten zwischen Ministern über Lieferungen von Gesäuerten, zum Beispiel Pizza, am Ende der Feierwoche gegeben. Lieferdienste sind nun von dem Verbotausgenommen.

11.868 Fälle von Covid-19 sind am Dienstagmorgen bestätigt, 181 Patienten befinden sich in kritischem Zustand, 136 müssen derzeit künstlich beatmet werden. Die Zahl der Todesfälle ist auf 118 gestiegen, das letzte Opfer ist ein 80-jähriger Mann. Mehr als 2000 Menschen im ganzen Land sind inzwischen genesen. Währenddessen gab das Gesundheitsministerium an, dass die Zahl der Tests trotz noch fehlender Chemikalien ausgeweitet wurde. Am Montag sind demzufolge nahezu 9500 Israelis auf das hochansteckende Coronavirus getestet worden.

Die Rufe von Experten nach einer koordinierten Exitstrategie für Israel werden immer lauter.

Derweil werden die Rufe von Experten nach einer koordinierten Exitstrategie für Israel immer lauter. Doch noch können sich die Ministerien offenbar nicht auf eine gemeinsame Abstimmung einigen. Der Nationale Sicherheitsrat gab am Montag eine Empfehlung heraus. Demzufolge könnte es in der nahen Zukunft vier Schritte geben, die im Abstand von zwei Wochen implementiert werden und das Land langsam zurück zur Normalität führen sollen.

High-Tech-Unternehmen Sollten diese Vorschläge angenommen werden, könnten bereits kurz nach Pessach High-Tech-Unternehmen sowie Start-ups ihren Betrieb wieder aufnehmen und Kindergärten geöffnet werden. In Schritt zwei wird es Läden (ausgenommen davon sind Einkaufszentren) und Grundschulen erlaubt, wieder zu öffnen. In der Folgestufe würden Hotels, Restaurants und Cafés öffnen, allerdings unter strikten Hygienerichtlinien.

Im letzten Schritt würden Sport- und Kultureinrichtungen aufgemacht sowie Flüge erlaubt. Allerdings müsse dies in Abstimmung mit der restlichen Welt geschehen, so der Nationale Sicherheitsrat. Universitäten wird angeraten, das laufende Semester enden zu lassen, ohne, dass die Studierenden noch einmal an die Uni müssten.

Die Regierung hat diese Empfehlung noch nicht bestätigt. Premier Benjamin Netanjahu sagte in Hinblick auf einen Plan lediglich, dass man am Ende der Woche weitere Schritte bezüglich der Wirtschaft und des Bildungssystems verkünden wolle. »Und die werden nur langsam vor sich gehen.«

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  18.07.2025

Medien

»Besonders perfide«

Israels Botschafter wirft ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann Aktivismus vor. Die Hintergründe

 18.07.2025

Nahost

Berichte: Israel gibt syrischen Streitkräften 48 Stunden

Jerusalem misstraut der neuen Regierung in Damaskus wegen ihrer islamistischen Wurzeln. Im Süden Syriens will es deren Militär nicht sehen. Was passiert nun in Suwaida?

 18.07.2025

Geiseln

Steffen Seibert fordert »Freiheit für unsere deutschen Brüder«

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert hat sich mit einem Video an die Öffentlichkeit gewandt

von Sabine Brandes  18.07.2025

Israel

Wer sind eigentlich die Drusen?

Immer wieder ist in Nachrichten aus Israel von den Drusen die Rede. Doch viele wissen nicht, wer und was sich hinter dieser Minderheit verbirgt. Die wichtigsten Fragen und Antworten

von Ralf Balke  18.07.2025 Aktualisiert

Medizin

Forscher entwickeln digitalen Zwilling zur Früherkennung von Krankheiten

»Was wir hier in Israel entwickeln, könnte weltweit Maßstäbe setzen«, sagt Projektleiter Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rehovot

 18.07.2025

Nahost

Kirche in Gaza wird getroffen: Israel bedauert Vorfall

Drei Menschen kommen ums Leben, als eine Kirche im Gazastreifen bei einem israelischen Angriff getroffen wird. US-Präsident Trump ruft wegen des Vorfalls den israelischen Regierungschef Netanjahu an

 18.07.2025

Syrien

Wie die Gewalt nach Suweida kam

Seit Tagen toben im Süden des Landes Kämpfe zwischen Drusen, Beduinen und der syrischen Armee – auch ein Waffenstillstand hielt nicht lange. Die Hintergründe

von Lisa Schneider  18.07.2025

Jerusalem

Was der Austritt der Schas für Premier Netanjahu bedeutet

Die Minister der ultraorthodoxen Partei verlassen die Regierung, die auch ihre Mehrheit in der Knesset verliert

von Sabine Brandes  18.07.2025