Behörden

Pässe ohne Termin

Israelischer Pass Foto: Getty Images

Manche Israelis warten seit Monaten auf einen Termin. Doch es gibt keinen. Seit fast einem Jahr ist es für Bürgerinnen und Bürger nahezu unmöglich, ein neues Reisedokument zu beantragen. Der Grund: Kriminelle hatten das Terminvergabesystem gehackt, Hacker und Bots verkauften Zeitfenster online. Bis dato ist es dem Innenministerium nicht gelungen, das System wiederherzustellen und sicherer zu machen.

Betroffene berichteten in israelischen Medien, dass freie Termine, die über die Messaging-App Telegram angeboten wurden, einige Hundert Dollar gekostet haben sollen. Das Ministerium hatte mehrfach vor diesem Online-Terminhandel gewarnt, doch verzweifelte Bürger, die ins Ausland reisen wollten, ließen sich trotzdem darauf ein. Ein Mann berichtete im Fernsehen, dass er dringend zu seiner todkranken Mutter reisen wollte, um sie noch einmal zu sehen. So kaufte er ein Zeitfenster online. »Es ist unglaublich. Als wären wir hier eingesperrt.«

erneuerung Zu Wochenbeginn versprach der neue Innenminister Moshe Arbel von der Schas-Partei, die Büros in Jerusalem, Tel Aviv, Haifa und Beer Sheva zwischen dem 14. Mai und 15. Juni für die Erneuerung und Ausstellung von Dokumenten ohne Termin zu öffnen. Die vier größten Zweigstellen sollen sich von 7.30 bis 22.00 Uhr nur mit der Ausstellung biometrischer Pässe und Personalausweise befassen. Allerdings könnten wegen des großen Andrangs die Büros überfüllt sein, denn viele Israelis benötigen noch vor den Sommerferien neue Reisedokumente. »Ich bitte Sie um Geduld. Das Warten kann mehrere Stunden dauern«, so Arbel.

Die neue Technologie soll es den Antragstellern nach dem Ziehen einer Wartenummer im Büro ermöglichen, online zu sehen, welche Wartenummer gerade aufgerufen wird. Etwa 30 Minuten vor der Fälligkeit der eigenen Nummer erhält man eine Nachricht, dass der Termin ansteht. Arbel sagte: »Ich hoffe und glaube, dass wir im Juli und August mit einem Rückgang der Krise rechnen können. Es ist an der Zeit, etwas zu ändern.«

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Gesellschaft

Bennett: »Vorschlag für Armeegesetz ist Betrug«

Eine neue Einbringung zur Wehrpflicht für Charedim sorgt für Unruhe in der Koalition

von Sabine Brandes  03.12.2025

Naher Osten

Erstes offizielles Treffen zwischen Israelis und Libanesen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon schaffen

 03.12.2025

Geiseldeal

»Funde« aus dem Gazastreifen stammen nicht von einer Geisel

Die Terroristen der Hamas hatten behauptet, es handele sich um die sterblichen Überreste einer Geisel. Forensiker widersprechen dem

 03.12.2025

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025