Jerusalem

Mutmaßlicher Sektenchef in Israel festgenommen

Die israelische Polizei ermittelt (Symbolfoto). Foto: imago

Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben einen Mann festgenommen, der mit 50 Frauen in einer abgeschotteten Anlage im Zentrum Jerusalems gelebt haben soll. Der etwa 60 Jahre alte Mann soll die Frauen jahrelang in sklavenartigen Zuständen gehalten haben, teilte die Polizei mit. Demnach sollen sie auch Berufe ausgeübt haben, die er genehmigt habe. Acht Frauen seien festgenommen worden, die dem Mann geholfen haben sollen.

Nach einem Bericht der Nachrichtenseite »ynet« handelt es sich bei dem Mann um einen Rabbiner und bei der Gruppe um eine ultrareligiöse jüdische Sekte. Unter den festgenommenen Frauen soll demnach auch dessen Ehefrau sein. Der Rabbiner habe zu den Vorwürfen gesagt: »Keiner glaubt, dass das stimmt.« Laut »ynet« haben Frauen, die die Sekte verlassen hatten, bei der Polizei ausgesagt.

Auf Videos der Polizei waren düstere Räume in einem vollgestopften Gebäude zu sehen, in dem der Putz von der Wand abblätterte. Zahlreiche Plastikschränke und zum Teil dreigeschossige Stockbetten standen in den engen Räumen.

Die Behörden hätten zuvor mehrere Hinweise erhalten und verdeckt ermittelt, teilte die Polizei mit. Die Ermittler hätten entsprechende Beweise gesammelt, wonach der Mann als Kopf der Gemeinschaft fungiert habe. Die Frauen seien von der Gesellschaft und ihren Familien abgeschottet gewesen. Außerdem seien Kinder bis zum Alter von fünf Jahren komplett isoliert in dem Wohngebäude gehalten worden.

Der Mann habe die Frauen auch auf verschiedene Arten bestraft und ihnen Geld gestohlen. Das Geld, das die Frauen für verschiedene Tätigkeiten verdienten, sei zum Teil ebenfalls direkt an ihn gegangen.  dpa

Knesset

Ministerpräsident Netanjahu verteidigt letzte Offensive in Gaza

Die jüngste Operation gegen die Hamas sei Voraussetzung für das aktuelle Abkommen gewesen, so der Ministerpräsident. Der Opposition wirft er vor, das Land mit ihren Forderungen in Gefahr gebracht zu haben

 21.10.2025

Geiseln

Alon spielt wieder Klavier

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel, der vom Nova-Festival gekidnappt wurde, ist ein talentierter Musiker

von Sabine Brandes  21.10.2025

Interview

»Die Hamas hat nicht die Absicht, die Waffen niederzulegen«

Der israelische Militärexperte Kobi Michael über die fragile Waffenruhe in Gaza, die Ziele des islamistischen Terrors und die israelischen Perspektiven

von Detlef David Kauschke  21.10.2025

Nahost

Israel-Besuch: J.D. Vance will Waffenruhe retten

Der amerikanische Vizepräsident soll sicherstellen, dass die Israelis die Vereinbarung nicht aufkündigen. Steve Witkoff und Jared Kushner gehören zu Vances Delegation

 21.10.2025

Geiseln

»Ein ewiger Junge mit 41 Jahren«

Die Leiche von Tal Haimi wurde aus Gaza überführt und in der Nacht identifiziert. Er lernte sein viertes Kind nie kennen

von Sabine Brandes  21.10.2025

Luxemburg

Kallas: EU-Sanktionen gegen Israel bleiben auf dem Tisch

Die EU-Außenbeauftragte will die Vorschläge für Strafmaßnahmen vorerst nicht zurückziehen - der CDU-Politiker Armin Laschet nennt Kaja Kallas deswegen »unbedarft«

von Michael Thaidigsmann  20.10.2025

Gazastreifen

Hamas übergibt weiteren Leichnam

Sollte sich die Identität des Leichnams bestätigen, verblieben noch 15 Geiseln in der Gewalt der Terroristen

 20.10.2025

Wieder zu Hause

Leibspeisen und Lieblingssänger für die Ex-Geiseln

In den Krankenhäusern spielten sich in den vergangenen Tagen emotionale Szenen ab. Die befreiten Geiseln kehren langsam wieder ins Leben zurück

von Sabine Brandes  20.10.2025

Gazastreifen

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die israelische Armee bereitet sich darauf vor, die sterblichen Überreste am Montagabend zu empfangen

 20.10.2025