Konversion

Monopol gebrochen

Oberrabbinat in Jerualem Foto: Flash 90

Die Jewish Agency for Israel will im Ausland spezielle Rabbinatsgerichte für Menschen, die zum Judentum konvertieren möchten, einrichten.

Der Vorstand der Jewish Agency hat am Mittwoch in Tel Aviv mit überwältigender Mehrheit für diesen Plan gestimmt, wie die Nachrichtenagentur JTA berichtet. Demnach will die Agency eigene Rabbiner entsenden, die den örtlichen Rabbinern helfen und dabei sicherstellen sollen, dass deren Übertritte in Israel anerkannt werden.

In den vergangenen Jahren habe sich, so der Bericht, das israelische Oberrabbinat zunehmend unwillig gezeigt, selbst orthodoxe Konversionen aus dem Ausland anzuerkennen, und die Anforderungen für Konversionswillige weiter erhöht. In einer Pressemitteilung sagte die Jewish Agency, sie wolle »dazu beitragen, die Einheit des jüdischen Volkes sicherzustellen – in Anerkennung der Existenz vieler gemischt gläubiger Familien in zahlreichen jüdischen Gemeinden«.

Begleiten Die Agency möchte »diesen Familien die vollständige Integrierung in das jüdische Volk per Konversion und durch die Möglichkeit der Alija erleichtern«. Der Beschluss sieht vor, »die Konvertiten auf ihrem Prozess der Vorbereitung auf die Alija zu begleiten«.

Rabbiner Seth Farber, Gründer und Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisation »Resources and Advocacy for Jewish Life« (ITIM), lobt den Schritt der Jewish Agency. Der Tageszeitung Haaretz sagte er: »Das ist ein wichtiger Schritt, weil dem Oberrabbinat damit gesagt wird, dass es kein Monopol darauf hat, zu bestimmen, wer Jude ist.« Laut Natan Sharansky, dem Leiter der Jewish Agency, habe man bereits zahlreiche Anfragen aus jüdischen Gemeinden in Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland und Kolumbien erhalten.

Das Oberrabbinat hat bisher noch nicht auf die Ankündigung reagiert. Es ist noch nicht klar, ob Menschen, die mithilfe des Gerichts der Jewish Agency zum Judentum konvertieren, vom Oberrabbinat als Juden anerkannt werden und unter das Rückkehrgesetz fallen, das allen Juden erlaubt, israelische Bürger zu werden. Die immer strengeren Anforderungen des Oberrabbinats hätten zahlreiche Rabbiner in der Diaspora dazu gebracht, entweder gar keine Konversionen mehr vorzunehmen oder selbst so hohe Anforderungen zu stellen, dass Übertrittswillige abgeschreckt würden, sagte Rabbiner Farber der Haaretz. ja

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025