Uri Geller

Mit Magie gegen Antisemiten

»Weil ich Jude und Israeli bin«: Uri Geller Foto: dpa

Was haben Löffel und Jeremy Corbyn, Vorsitzender der britischen Labour-Partei, gemeinsam? Beide sollen sich den telepathischen Kräften des weltbekannten Magiers Uri Geller beugen.

Doch während erstere dann eher ihre physische Form verändern, was bereits Millionen TV-Zuschauer in Staunen versetzt hatte, geht es bei dem Politiker um etwas ganz anderes. »Ich halte Corbyn für einen ausgemachten Antisemiten«, sagt der 72-jährige Israeli Geller. »Genau das habe ich auf der Veranstaltung mit der Schauspielerin Roseanne Barr sowie Rabbiner Shmuley Boteach vor wenigen Tagen in Jerusalem auch so gesagt.«

ATTENTÄTER Seit Jahren bereits sorgt der britische Politiker mit seinen Äußerungen nicht nur in der jüdischen Gemeinschaft auf der Insel für Diskussionen. 2014 nahm er sogar an einer Kranzniederlegung für Mitglieder der Attentäter von München 1972 teil.

»Ich halte Corbyn für einen ausgemachten Antisemiten«, sagt Geller.

»Deswegen will ich meine telepathischen Fähigkeiten einsetzen, um zu verhindern, dass jemand wie Corbyn Großbritanniens nächster Premierminister werden könnte«, sagt Geller – und will dem Politiker somit quasi telepathisch eins hinter die Löffel geben.

Für Geller ist das eine ganz persönliche Angelegenheit. »Weil ich Jude und Israeli bin«, betont der Magier, der mütterlicherseits mit der Familie von Sigmund Freud verwandt ist. Mit seiner Herkunft hat er nie hinter dem Berg gehalten. »Eher im Gegenteil! Bereits bei meinen allerersten Auftritten im deutschen Fernsehen in den 70er-Jahren habe ich mich immer auch als eine Art Botschafter Israels verstanden.«

ISRAEL Seiner Meinung nach verkörpert Corbyn in vielerlei Hinsicht das, was den modernen Antisemitismus ausmacht. »Es geht um BDS und all die anderen finsteren Bewegungen, die sich neuerdings gegen Juden und Israel richten.« Längst sind diese nicht mehr nur an Rändern des politischen Spektrums zu finden, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft.

Der Mentalist macht sich große Sorgen wegen des grassierenden Judenhasses.

Darüber macht sich der Magier große Sorgen, weil gerade jüngere Menschen den antisemitischen Kern in den Aussagen von Personen wie Corbyn womöglich nicht mehr erkennen können. »Dabei reicht eine kurze Recherche bei Google. Innerhalb weniger Minuten kann man dort nachlesen, wofür dieser Mann ideologisch eigentlich steht. Das ist alles andere als eine Geheimwissenschaft.«

Eine Art Betriebsgeheimnis bleibt es aber schon, wie Geller Corbyns politische Karriere ausbremsen will. Nur so viel sei verraten: Er will dabei seine parapsychologischen Kräfte zum Einsatz bringen. »Ich weiß, dass das erst einmal verrückt klingt oder nach wilder Science-Fiction. Aber es hat in der Vergangenheit bereits mehrfach funktioniert.«

SCHWEBEND So will er 1996 während der Europameisterschaft in einem Helikopter über dem Wembley-Stadion schwebend allein mit der Kraft seines Bewusstseins dafür gesorgt haben, dass in dem Match England gegen Schottland der Strafstoß des schottischen Spielers Gary McAllister »verbogen« wurde und das englische Tor verfehlte.

US-Geheimdienste bestätigten Geller paranormale Eigenschaften.

Angefangen vom Mossad bis hin zur CIA hatten auch schon mehrere Geheimdienste auf Gellers telepathische Begabungen zurückgegriffen. Erst jüngst bestätigten die Amerikaner in freigegebenen Dokumenten seine »paranormalen Wahrnehmungsfähigkeiten«. »Außerdem habe ich Theresa May bereits 2014 vorhergesagt, dass sie Premierministerin wird.«

Um das zu ermöglichen, musste sie zuerst einen Löffel berühren, der einst Winston Churchill gehört hatte. »Außerdem war sie damals meine Nachbarin, was die Sache sehr vereinfachte.« Im Falle Corbyns könnte das etwas schwieriger werden. Allein aus Gründen der Distanz. Denn seit drei Jahren lebt Geller nicht mehr in Großbritannien, sondern wieder in Israel.

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert