Israel

Kurz gemeldet

Wasser für Iran: Israels Premier Benjamin Netanjahu in einem Video Foto: screenshot JA

Hilfe für Iran
Mit einem bemerkenswerten Video hat sich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu an das iranische Volk gewandt. Zu Beginn des rund zweiminütigen Videos gießt sich der Politiker ein Glas Wasser aus einer großen Karaffe ein und trinkt einen Schluck. »Ich möchte dem Iran heute ein beispielloses Angebot machen. Es hat mit Wasser zu tun«, sagt Netanjahu, nachdem er das Glas abgestellt hat. »Die iranische Regierung enthält seinen Bürgern Trinkwasser vor. Der Iran leidet unter Dürre und chronischem Wassermangel.« Israel dagegen sei auf dem Gebiet der Abwasseraufbereitung und Tröpfchenbewässerung führend. Das iranische Regime sei nicht in der Lage, sein Wasser-Problem zu lösen. Über 50 Millionen Iraner könnten infolge der Dürre ihr Zuhause verlieren, zitierte Netanjahu den iranischen Umweltminister. »Wir möchten den Iranern helfen – und unser Wissen mit ihnen teilen«, erklärt Netanjahu in dem Video. »Und weil Israelis den Iran nicht besuchen dürfen, müssen wir kreativ werden.« Von nun an klärt deshalb eine israelische Website auf Farsi über Möglichkeiten der Abwasseraufbereitung auf. Auf der Homepage finden sich zudem Hinweise für die Bauern in Iran, wie sie wassereffizient ihr Land bestellen können. »Das iranische Regime ruft: ›Tod Israel!‹«, sagt Netanjahu am Ende des Videos. »Wir antworten ihnen: Das iranische Volk soll leben!«

Militärübung
Für alle Soldaten vollkommen überraschend hat die Armee eine Übung auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien durchgeführt. Sie berief dafür sogar Reservisten ein. Diese Übung sei jedoch nicht aufgrund eines Vorfalls durchgeführt worden, erklärte die IDF, sondern gehöre zum regulären Training dieses Jahres. Allerdings wurden die teilnehmenden Einheiten nicht vorab darüber informiert. Auf diese Weise sollen ihre Fähigkeiten getestet werden, wie sie in militärischen Ad-hoc-Situationen reagieren, hieß es. Die Armee ist in ständiger Alarmbereitschaft wegen der andauernden Spannungen mit den iranischen Stellungen im Nachbarland Syrien.

Streithähne
Der Chef der Streitkräfte, Gadi Eizenkot, und Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sind des Öfteren nicht einer Meinung. Jetzt gerieten die beiden in einer Sitzung des Kabinetts aneinander, als es um die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen ging. Anwesende bezeichneten den Streit nach Angaben verschiedener Quellen als »peinlich«. Eizenkot setzt sich dafür ein, humanitäre Güter in den Gazastreifen zu senden. Doch Lieberman will daran Konditionen knüpfen und sprach sich kategorisch gegen die Hilfe und Projekte aus, die von der Armee vorgeschlagen wurden – auch gegen jene, die bereits zugesichert waren. Es soll vor allem um die Themen Strom, Gesundheit und Beschäftigung gegangen sein. Lieberman will angeblich nur dann liefern, wenn die Geiseln der Hamas – die sterblichen Überreste von zwei israelischen Soldaten und ein wahrscheinlich lebender Israeli – freigelassen werden. Eizenkot betonte mehrfach, dass mittel- und langfristige Angelegenheiten tatsächlich daran geknüpft sein sollten, jedoch nicht sofortige Maßnahmen, deren Ziel es sei, zu verhindern, dass sich die Situation für die zivile Bevölkerung weiter verschlechtere. Zu einer Einigung kamen Lieberman und Eizenkot nicht.

Israel

Zwei Tote bei Anschlag an Grenze zu Jordanien

Ein Angreifer sei getötet worden, hieß es

 18.09.2025

Nachruf

Sie trug ein strassbesetztes Krönchen

Tovia Ringer überlebte die Konzentrationslager Groß-Rosen und Schömberg, bevor sie 1948 nach Israel emigrierte. Nun ist die »Miss Holocaust Survivor 2018« im Alter von 102 Jahren gestorben

von Sara Klatt  18.09.2025

Kurznachrichten

Hotel, Datteln, Pilger

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.09.2025

Tel Aviv

Israel: Entwicklung von Laser-Abwehrwaffe abgeschlossen

Das Hochleistungs-Lasersystem »Iron Beam« markiert einen Wendepunkt: Präzise, schnell und überraschend günstig. Wie verändert dies Israels Schutz vor Bedrohungen aus feindlichen Ländern der Region?

 18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025