Jerusalem/Wien

Israels Sicherheitskabinett berät über Spannungen mit Iran

Am 6. April 2021: Hier fanden Gepräche in Wien über das internationale Atomabkommen von 2015 statt. Foto: imago images/Viennareport

Israels Sicherheitskabinett hat sich zum ersten Mal seit gut zwei Monaten versammelt, um über die jüngsten Spannungen mit dem Iran zu beraten. Nach dem Treffen am Sonntag gab es zunächst keine offizielle Verlautbarung.

ATOMVERHANDLUNGEN Die Nachrichtenseite »ynet« zitierte jedoch ranghohe Regierungskreise, denen zufolge Israel angesichts der Atomverhandlungen in Wien besorgt sei. Die USA zeigten sich dort sehr nachgiebig und wollten »ein Abkommen um jeden Preis«. Teheran sei sich dessen bewusst und wolle deshalb maximale Ergebnisse für sich herausschlagen.

Das 2015 geschlossene Wiener Abkommen sollte den Iran an einer Atomrüstung hindern, ohne ihm die zivile Nutzung der Kernkraft zu verwehren. Im Gegenzug sollten Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Die USA stiegen 2018 aus dem Abkommen aus, und ein Jahr später hat dann auch der Iran gegen fast alle technischen Vorgaben in dem Deal verstoßen.

Seit letzter Woche wird in Wien über die Rettung der Vereinbarung verhandelt. Diplomaten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China versuchen, sowohl die USA als auch den Iran von einer Rückkehr zum Atomdeal und dessen vertragsgerechter Umsetzung zu überzeugen.

Israel gilt als schärfster Kritiker des Abkommens. Es sieht sich durch das Atom- und Raketenprogramm seines Erzfeindes in der Existenz bedroht.

NATANS Ein Angriff auf Irans Anreicherungsanlage in Natans vor einer Woche, für den Teheran Israel verantwortlich macht, hat einen Schatten auf die neue Verhandlungsrunde geworfen. In der Nacht zum Freitag hat der Iran nach Angaben von Atomchef Ali Akbar Salehi erstmals sein Uran auf bis zu 60 Prozent angereichert.

Mit einer höheren Urananreicherung will der Iran den Druck auf die sechs Unterzeichnerstaaten des Wiener Atomabkommens erhöhen, damit die US-Sanktionen zurückgenommen werden.

Am vergangenen Dienstag wurde im Golf von Oman ein Frachtschiff in israelischem Besitz attackiert, Israel machte Teheran dafür verantwortlich. dpa

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025