Israels Generalstabschef Ejal Zamir hält eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas für zunehmend möglich. »Eure Erfolge im Feld (…) lassen die Niederlage der Hamas näher rücken und erzeugen das Potenzial für einen Geisel-Deal«, sagte er nach Militärangaben bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen.
Bei indirekten Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha ringen Israel und Vermittler aus Katar, Ägypten und den USA seit Monaten um einen Deal mit den palästinensischen Terroristen. Ziel ist eine 60-tägige Waffenruhe und eine Freilassung von Geiseln. Israelische Medien berichteten zuletzt von Fortschritten. Ein Durchbruch scheint aber noch nicht in Sicht.
Zamir sagte, die Armeeführung sei auf alle Szenarien vorbereitet. »Wir werden neue operative Formate anwenden, die unsere Stärken hervorheben, Schwachstellen reduzieren und operative Gewinne vertiefen«, sagte er - ohne diese strategischen Optionen näher auszuführen. Die Szenarien würden der politischen Führung zur Entscheidung vorgelegt, fügte er hinzu.
Nach israelischen Angaben werden noch 50 aus Israel entführte Menschen im Gazastreifen festgehalten, davon sollen nur noch 20 am Leben sein. Ihre Freilassung - im Gegenzug für die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen - soll den Plänen zufolge gestaffelt erfolgen. Während der zeitlich befristeten Feuerpause sollen die Konfliktparteien dann über die Beendigung des Krieges und die Freilassung der letzten Geiseln verhandeln. dpa/ja