Diplomatie

Israel und Bahrain wollen Botschaften eröffnen

Ankunft der amerikanisch-bahrainischen Delegation am Mittwoch am Ben-Gurion-Flughafen Foto: Flash 90

Israel und Bahrain streben bis Jahresende die Eröffnung von Botschaften in dem jeweils anderen Land an. Dies kündigte Israels Außenminister Gabi Ashkenazi am Mittwoch in Jerusalem an. Beim ersten Besuch eines bahrainischen Außenministers in Israel sagte er: »Die Region hat zu viele Konflikte und Kriege erlebt. Es ist Zeit für Frieden.«

Sein bahrainischer Kollege Abdullatif bin Raschid al-Sajani sagte, Ashkenazi wolle im Dezember in Bahrain an einem regionalen Sicherheitsforum teilnehmen. In beiden Ländern gebe es den klaren Willen, die Zusammenarbeit funktionieren zu lassen.

treffen Vor einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und US-Außenminister Mike Pompeo rief al-Sajani zur Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen mit den Palästinensern auf. Er bekräftigte zugleich Bahrains Unterstützung für eine Zweistaatenlösung. Al-Sajani zufolge soll freies Reisen zwischen Bahrain und Israel ab dem 1. Dezember über ein elektronisches Visasystem erleichtert werden.

Netanjahu unterstrich mit Blick auf die Abkommen, es würden Brücken des Friedens gebaut, über die in Zukunft noch viele gehen würden. Pompeo sagte, die Vereinbarungen zeigten »bösartigen Akteuren wie dem Iran, dass ihr Einfluss schrumpft und sie immer stärker isoliert sind«. Die USA hatten bei der Annäherung der Länder vermittelt.

golfstaaten Israel hatte im September in Washington mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnet. Die Golfstaaten versprechen sich wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber mit Israel vor allem eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran.

Bahrain und die VAE rückten damit von der bisherigen Linie ab, Beziehungen mit Israel zu verweigern, solange der Konflikt mit den Palästinensern nicht gelöst ist. Im Gegenzug kündigte Israel an, die Ausweitung der Souveränität im Westjordanland auszusetzen. dpa

Gespräch

»Der Kampf ums Überleben dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

Israel

Späte Aufklärung

Der Oberste Gerichtshof erwirkt einstweilige Verfügung gegen die politische Untersuchungskommission der Regierung

von Sabine Brandes  20.11.2025 Aktualisiert

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 20.11.2025 Aktualisiert

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025