Die israelische Regierung hat arabische Medienberichte dementiert, nach denen bei einem Anschlag von Islamisten im Norden des Sinai eine Gaspipeline beschädigt worden sei. »Es fließt weiterhin Gas von Israel durch die Pipeline nach Ägypten«, erklärte Energieminister Yuval Steinitz am Sonntag.
Auch die Betreiberfirma der EGM-Röhre, durch die seit ein paar Wochen Erdgas aus dem israelischen Gasfeld Leviathan im Mittelmeer ins Nachbarland Ägypten gepumpt wird, erklärte, ihre Pipeline sei voll funktionsfähig und unbeschädigt.
Küstenstadt Den Berichten zufolge hatte es in der ägyptischen Küstenstadt Bir El Abd eine Explosion gegeben. Durch den Sinai verlaufen gleich mehrere Gasröhren, welche bereits in der Vergangenheit Ziel terroristischer Anschläge waren.
Im Jahr 2011 versuchten Islamisten mehrfach, eine Gaspipeline zu zerstören, in der Erdgas von Ägypten nach Israel floss. 2014 verübten mutmaßlich der Al-Qaida nahestehende Terroristen bei al-Arisch, in der Nähe der israelischen Grenze einen Anschlag auf eine Röhre, die ägyptisches Gas nach Jordanien transportierte.
Leviathan-Gasfeld In den letzten Jahren hat Israel den Import des Rohstoffs aus dem Nachbarland eingestellt und ist selbst zum Gasexporteur geworden. Im 2010 entdeckten Leviathan-Gasfeld vor der Küste Israels werden 535 Milliarden Kubikmeter Erdgas vermutet, im benachbarten Tamar-Feld, das 2013 angezapft wurde, sind es 238 Milliarden Kubikmeter.
Im Januar hatten Israel, Griechenland und Zypern ein Abkommen zum Bau der Mittelmeer-Pipeline EastMed unterzeichnet, durch die ab 2025 auch Erdgas aus Israel nach Europa fließen soll. mth