Gaza

Hamas ruft weiteren »Tag des Zorns« aus

Hamas-Terroristen Ende 2022 bei einer Parade in Gaza Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Angesichts eines heute geplanten, weiteren »Tag des Zorns« der palästinensischen Terrororganisation Hamas hat der Nationale Sicherheitsrat Israelis im Ausland zur Vorsicht aufgerufen. Die Terroristen hatten weltweite »Solidaritätskundgebungen« angekündigt. »Diese Proteste und Demonstrationen können in Gewalt eskalieren, die sich gegen Israelis richtet«, hieß es in der Warnung des Sicherheitsrats.

»Es besteht auch die Sorge, dass Anhänger terroristischer Gruppen oder Einzeltäter versuchen könnten, die Proteste als Gelegenheit für Anschläge zu nutzen.« Der Nationale Sicherheitsrat riet Israelis im Ausland, Demonstrationen zu meiden, keine israelischen Symbole in der Öffentlichkeit zu zeigen und den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte Folge zu leisten.

Seit den Massakern der Hamas am 7. Oktober 2023 hatte die Terrororganisation mehrfach »Tage des Zorns« angekündigt. Terrorakte gegen jüdische Einrichtungen wurden und werden weiterhin befürchtet. Die Terrororganisation will Israel erklärtermaßen vernichten und hat weitere Massaker im Stil des 7. Oktobers bereits angekündigt. Weiterhin hat sie 59 Geiseln in ihrer Gewalt.

Machtübergabe an Palästinensische Autonomiebehörde

Die Hamas ist unterdessen einem Medienbericht zufolge zur Übergabe ihrer Macht an eine andere palästinensische Behörde im Gazastreifen bereit.

Lesen Sie auch

Die Terrororganisation habe ihre Bereitschaft signalisiert, die Regierung in dem Küstenstreifen an eine palästinensische Behörde wie die im Westjordanland regierende Palästinensische Autonomiebehörde (PA) oder eine neu zu schaffende Organisation zu übergeben, zitierte die BBC einen ranghohen palästinensischen Funktionär. Über die künftige Regierung müsse zuvor auf nationaler und regionaler Ebene eine Einigung erzielt werden.

Die Hamas regiert seit 2007 im Gazastreifen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte eine Rolle der PA in einer künftigen Regierung in Gaza allerdings bereits ausgeschlossen, da sie den Terror auch finanziell unterstützt.

Neuer Vorschlag

Derweil legten die Vermittler in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine neue Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln einen neuen Vorschlag vor.

Der von Ägypten und Katar ausgearbeitete Entwurf sehe einen fünf bis sieben Jahre langen Waffenstillstand, den vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen und die Freilassung aller israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vor, berichtete die BBC unter Berufung auf den mit den Verhandlungen befassten palästinensischen Funktionär.

Zuletzt hatte die Hamas einen israelischen Vorschlag einer 45-tägigen Feuerpause für die Freilassung von zehn Geiseln abgelehnt, weil er kein Ende des Krieges vorsah, den die Terrororganisation selbst begonnen hat. Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor einem Monat, nachdem sich die Hamas geweigert hatte, mehr Geiseln freizulassen. Die israelischen Streitkräfte nahmen ihre massiven Angriffe gegen den palästinensischen Terror daraufhin wieder auf. dpa/ja

Meinung

Wenn plötzlich vom »Geiselaustausch« die Rede ist

Die Berichterstattung vieler Medien über den Gaza-Deal zeigt einmal mehr, was passiert, wenn journalistische Maßstäbe missachtet werden

von Jacques Abramowicz  17.10.2025

Israel

HaBaita – nach Hause

Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas kehren die letzten 20 überlebenden Geiseln zurück

von Sabine Brandes  17.10.2025

Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Assaf Hamami wurde im Kibbuz Nirim getötet

von Sabine Brandes  17.10.2025

Nachrichten

Handy, Abkommen, Spion

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  17.10.2025

Gazastreifen

Trump droht Hamas mit dem Tod

Der US-Präsident hatte die Hinrichtungen durch die Hamas erst heruntergespielt – nun scheint er seine Meinung geändert zu haben

von Lars Nicolaysen  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Jakarta

Zwischen Schalom und Boykott

Staatschef Subianto hatte zuletzt Friedensbotschaften an Israel ausgesendet. Bei den Turnweltmeisterschaften in Jakarta sind israelische Sportler hingegen nicht willkommen

von Michael Thaidigsmann  16.10.2025

Geiseln

Noa und Avinatan - nach 738 Tagen wieder vereint

Avinatan Or und Noa Argamani wollen nach dem erlebten Horror in Gaza ihr Leben gemeinsam weitergehen

von Sabine Brandes  16.10.2025