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Gesandte, Zusammenbruch, Influencerin

Gadeer Mreeh geht nach Washington. Foto: Flash 90

Gesandte
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Jewish Agency eine Drusin zur Gesandten ernannt. Gadeer Mreeh wird als leitende Gesandte in der US-Hauptstadt Washington tätig werden und dort eng mit der Jewish Federation of Greater Washington zusammenarbeiten, wie die Tageszeitung »Haaretz« berichtet. Sie stößt dort zu einem zehnköpfigen Team von Gesandten der Jewish Agency, die bereits in der Region tätig sind. In einer Erklärung teilte die Jewish Agency mit, Mreeh werde sich vor allem auf die Lobbyarbeit für Israel an Hochschulen konzentrieren. Die 37-jährige Mutter von zwei Jungen war die erste Nichtjüdin, die eine hebräische Nachrichtensendung im israelischen Fernsehen moderierte. Außerdem war sie die erste drusische Frau, die in die Knesset gewählt wurde. 2019 wurde sie als Kandidatin für Blau-Weiß gewählt, später wechselte sie zu Jesch Atid, als sich die beiden Parteien unter der Führung von Benny Gantz und Yair Lapid trennten. Die Generaldirektorin der Jewish Agency, Amira Ahronoviz, bezeichnete die Ernennung von Mreeh als »wegweisenden Schritt«. Ihr »persönlicher und beruflicher Werdegang« machten sie zu einer »kraftvollen Verkörperung der Vielfalt und Komplexität der israelischen Gesellschaft«.

Zusammenbruch
Gleich zwei eigenartige Todesfälle in der israelischen Armee haben in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt. Die 22-jährige Soldatin Shylee Westland war am Dienstag beim Training in der Offiziersschule »Bahad« in Mitzpe Ramon aus bisher ungeklärten Gründen zusammengebrochen und in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dort starb sie am vergangenen Freitag. Ihre Beerdigung fand am Sonntagabend im Kibbuz Nir Oz statt, wo sie lebte. Die Armee untersucht die Umstände ihres Todes. Nur einen Tag davor, am Donnerstag, starb ein hochrangiger Offizier, nachdem er während eines Fitnesstrainings auf einem Militärstützpunkt im Zentrum des Landes zusammengebrochen war. Oberst Sharon Asman (42), der Kommandant der Nahal-Infanteriebrigade, wurde sofort medizinisch versorgt, aber kurz darauf für tot erklärt. Asman war Berichten zufolge in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Ein Militärbeamter wurde von der Nachrichtenseite »Walla News« mit den Worten zitiert: »Asman war als sehr gesunder Mensch bekannt, als Athlet, der auf Ernährung und Fitness Wert legte, daher gibt es viele Fragen.«

Influencerin
Sie wurde als Maritza Rodríguez in Kolumbien geboren und war seit den 90er-Jahren in zahllosen Telenovelas zu sehen, zuletzt in El Señor de los Cielos und Silvana sin lana. 2005 heiratete sie den mexikanischen Fernsehproduzenten Joshua Mintz, nachdem sie ihm zuliebe vom Katholizismus zum Judentum übergetreten war. Heute nennt sie sich Sarah Mintz. Nun sind die beiden mit ihren zwei Kindern nach Jerusalem übergesiedelt. Mintz, die 1,6 Millionen Follower auf Instagram hat, bezeichnet sich mittlerweile als »jüdisch-orthodoxe Fashion- und Lifestyle-Influencerin«. Die ehemalige Schauspielerin, die heute eine Perücke und dezente Kleidung trägt, postet regelmäßig über »Modest Fashion« und ihre Liebe zum Judentum und Israel.

Investitionen
Die Abraham-Abkommen machen’s möglich: Am 27. Juli findet im Konferenzzentrum der Tel Aviver Börse der »Israel Investment Summit« statt, wie das Online-Magazin »Glocalist« berichtet. Organisiert wird die Konferenz von David Solomon, dem Vorsitzenden des Unternehmens »Solomon Capital« mit Sitz in Raanana, der Präsentationen von zehn Start-ups und 30 Vortragsredner verspricht und mit rund 500 Teilnehmern rechnet. Erwartet werden nach Angaben der Veranstalter unter anderem Führungskräfte der Tel Aviver Börse, Erel Margalit, Gründer der Risikokapitalgesellschaft »Jerusalem Venture Partners« (JVP), leitende Manager aus dem Finanz-, Industrie- und Wirtschaftssektor sowie Führungskräfte aus dem Wirtschafts- und Außenministerium. Eingeladen sind auch Wirtschafts- und Regierungsvertreter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, darunter der Direktor des Abu Dhabi Investment Office (ADIO), der Direktor des Dubai Science Park sowie Manager von führenden Investmenthäusern. Ehrengast ist der Botschafter der Emirate in Israel, Mohamed Mahmoud Fateh Ali Al Khaja. Die Abraham-Abkommen wurden im August 2020 unter Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten geschlossen. Weitere Länder wie Bahrain oder der Sudan schlossen sich kurz darauf an.

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

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Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

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Meinung

Für das Leben entscheiden

Die Fortführung der Kampfhandlungen in Gaza gefährdet das Leben der Geiseln und den moralischen Fortbestand Israels. Es ist Zeit, diesen Krieg zu beenden

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Genf

UN-Kommission wirft Israel Genozid vor

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Sarah Cohn-Fantl auf einem Gelände, auf dem Hilfslieferungen für Gaza lagern

Gaza

Hilfspakete so weit das Auge reicht

Nur selten lässt Israel Journalisten in das Kriegsgebiet. Unsere Autorin war vergangenen Mittwoch bei einer von der Armee begleiteten Fahrt am Rande des Küstenstreifens dabei und berichtet von ihren Eindrücken

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Bericht: Netanjahu informierte Trump vor Angriff in Doha

Der israelische Ministerpräsident soll den US-Präsidenten fast eine Stunde vor der Attacke auf Hamas-Führer unterrichtet haben. Trumps Version der Ereignisse klang dagegen ganz anders

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Rubio äußert Zweifel an diplomatischer Lösung für Gaza-Krieg

Der US-Außenminister trifft in Israel Vertreter des Landes. In einem Interview äußert er sich dort zu den Chancen für ein Ende des von der Hamas begonnenen Krieges

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Nahost

Gaza-Stadt: Bodenoffensive der IDF beginnt

Während die israelische Armee vorrückt, protestieren dagegen Angehörige von Geiseln vor der Residenz Netanjahus in Jerusalem

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Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

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