Nachrichten

Eulen, Trennung, Trauer

Schleiereulen regeln den Nagetierbestand. Foto: picture alliance / imageBROKER

Eulen
Diese Eulen werden nicht nach Athen getragen. Stattdessen fliegen sie in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Marokko. Ein israelisches Projekt, das Nistkästen verwendet, um Schleiereulen und Turmfalken anzulocken, geht über die Grenzen. Die natürlichen Feinde von Mäusen und Co. werden damit als Nagetierkiller eingesetzt, statt Chemikalien gegen sie zu verwenden. Der erfahrene israelische Ornithologe Yossi Leshem, Direktor des International Centre for the Study of Bird Migration, hatte das Projekt vor 20 Jahren gegründet. Marokko soll sogar als Botschafter fungieren, um es in andere Länder zu bringen, die (noch) keine diplomatischen Beziehungen mit Israel haben. »So wollen wir den Nahen Osten sehen«, sagte Leshem.

Trennung
Das war eine kurze politische Liebelei: Innenministerin Ayelet Shaked von der Rechtspartei Jamina und der Abgeordnete Yoaz Hendel (Derech Eretz) gaben am Sonntag bekannt, dass sie bei den Wahlen am 1. November nun doch nicht gemeinsam für die rechtsgerichteten Partei Zionist Spirit kandidieren werden. Die jüngsten Umfragen zeigten, dass die seListe die Prozenthürde nicht überschreiten würde. Shaked und Hendel hatten zahlreiche Meinungsverschiedenheiten. Hendel sagte zudem, dass er nicht derjenige sein wolle, der Benjamin Netanjahu helfen werde, sich eine Parlamentsmehrheit von 61 Sitzen zu sichern, um an die Macht zurückzukehren, insbesondere nicht mit der Unterstützung des rassistischen Itamar Ben-Gvir.

Trauer
Voraussichtlich wird Präsident Isaac Herzog Israel bei der Beerdigung von Königin Elizabeth II. in London am 19. September vertreten, berichteten mehrere israelische Medien. Israels britischer Gesandter bestätigte das. Premierminister Yair Lapid, der einen Tag später zur UN-Generalversammlung in New York reisen wird, nimmt deshalb höchstwahrscheinlich nicht an der Beerdigung teil. Herzog trug sich in der Residenz des britischen Botschafters in Tel Aviv in ein Kondolenzbuch für die Königin ein. Laut seinem Büro schrieb der Präsident: »Im Namen des Staates und des Volkes Israels spreche ich mein tiefstes Beileid zum Tod Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. aus, deren Regierungszeit bedeutsam und historisch war. Sie war eine Ikone der Stabilität und ein Leuchtfeuer der Moral im Dienst ihres Volkes. Möge Gott König Charles III. segnen, und möge er in Frieden regieren.«

TikTok
Der israelische Social-Media-Star Idan Ohayon ist im Alter von 28 Jahren im Barzilai-Krankenhaus in Aschkelon gestorben. Ohayon war ein Content-Ersteller mit Zehntausenden Followern in verschiedenen Netzwerken. Seine Familie sagte, die Todesursache sei medizinischer Natur. In seinen Videos kombinierte der übergewichtige Ohayon oft seine Liebe zum Essen und scheute sich nicht, über sich und sein Gewicht zu lachen. Mit über 115.000 Followern auf TikTok, 45.000 auf Instagram und Tausenden von YouTube-Abonnenten galt er als prominenter und bekannter Influencer in Israel.

Lamm
Das Alternativfleisch-Unternehmen Futu­re Meat Technologies hat bekannt gegeben, dass es sein erstes kultiviertes Lammfleisch produziert hat. Nach Angaben der Firma »sieht es aus wie herkömmliches Lammhack, wird genauso zubereitet und schmeckt vor allem so«. Die Entwicklung von kultiviertem Lammfleisch von Future Meat begann 2019 mit Zellen, die aus Awassi-Schafen isoliert wurden und zwei unabhängige Schafzell-Linien hervorbrachten, die sich teilen. »Future Meat ist das erste Unternehmen, das fötales Rinderserum und alle anderen tierischen Bestandteile aus seinen Wachstumsmedien entfernt«, betonte Professor Yaakov Nahmias, Präsident, Gründer und leitender Wissenschaftler des Unternehmens. Der Ansatz beruhe nicht auf genetischer Veränderung.

Erdbeben
Israels Team aus Vertretern verschiedener Ministerien, das sich der Vorbereitung langfristiger Wiederaufbaupläne nach einem Erdbeben widmet, hielt in der vergangenen Woche sein erstes Treffen ab. Anwesend waren Direktoren verschiedener Regierungsabteilungen und -behörden, die sich mit Notfällen befassen. Der Zweck des Treffens bestand darin, die Regierung auf die Umsetzung des Plans in mehreren Bereichen vorzubereiten. Es geht vor allem um Städtebau, menschliche und kommunale Rehabilitation, Wirtschaft, Umwelt und nationale Infrastruktur. Während des Treffens wurden ein Basisszenario und weltweite Testfälle vorgestellt.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025