Dizengoff-Platz

Es plätschert wieder

Baustelle mit dem Brunnen von Yaacov Agam Foto: Flash 90

Auf den Tag genau eineinhalb Jahre war er eingemottet. Jetzt dreht er sich wieder und spuckt Feuer und Wasser: der kunterbunte Brunnen von Yaacov Agam. Das Wahrzeichen von Tel Aviv am Dizengoff-Platz im Herzen der Stadt ist wieder da.

Zwar wird hier noch immer gebaut, doch das Projekt, den Dizengoff-Platz wieder auf Straßenniveau abzusenken und ihm damit seine ursprüngliche Form wiederzugeben, befindet sich nach Angaben der Stadtverwaltung in seiner letzten Phase. Auch am Kunstwerk selbst wurde gearbeitet: Nach Jahren der Vernachlässigung ist es im Kraftwerk Reading im Norden der Stadt restauriert worden und erstrahlt jetzt in seiner alt-neuen Form in der Mitte.

Plateau Die Anwohner und Geschäftsleute um den Platz herum freuen sich. Mosche Kleiman, der hier jeden Tag mit seinem Hund spazieren geht, ist begeistert. »Die Bauarbeiten waren zwar etwas anstrengend, aber ich sehe, wie schön der Platz werden wird, und freue mich schon sehr darauf, hier wieder mit meinen Bekannten in der Sonne zu sitzen. Genauso wie ich es mit meinen Eltern getan habe, als ich ein kleiner Junge war.«

Zuvor war der Platz auf einem erhöhten Plateau angelegt, über Treppen erreichbar, darunter floss der Straßenverkehr. Es war ein gescheitertes Projekt aus den späten 70er-Jahren. Obwohl von belebten Geschäftsstraßen, Restaurants und Cafés sowie einheitlich schneeweißen Bauhaus-Gebäuden umgeben, verkam der Platz samt Kunstwerk zu einem Schandfleck der Stadt. Viel mehr als steinerne Bänke voller Kritzeleien, Müll und ein kaputter Brunnen, von dem die Farbe abplatzte, war nicht zu sehen.

Glanzzeiten Jetzt ist er wieder ebenerdig, wie in alten Glanzzeiten, als die Tel Aviver in den jungen Jahren des Staates hier umherspazierten. Eingeweiht wurde der Platz 1938. Und 80 Jahre später wird es wieder »ein grüner offener städtischer Ort mit neuen Lichtanlagen, breiteren Bürgersteigen und einem Radweg«, verspricht die Verwaltung. Die Arbeiten sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden. Sie haben insgesamt rund 60 Millionen Schekel (umgerechnet etwa 14 Millionen Euro) gekostet.

Andrea Kiewel

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