Vermisst

Er liebte Schach und Anime

Wollte seinem Bruder helfen: Sahar Baruch Foto: Sabine Brandes

Vermisst

Er liebte Schach und Anime

Sahar Baruch starb bei einer missglückten Befreiungsaktion der israelischen Armee

von Sabine Brandes  10.04.2025 11:27 Uhr

In einer gemeinsamen Erklärung veröffentlichten der Kibbuz Be’eri und das Familienforum der Geiselangehörigen am 9. Dezember 2023 das Bild eines gebrochenen Herzens und dazu den Text: »In tiefer Trauer und mit gebrochenem Herzen geben wir den Tod von Sahar Baruch bekannt, der am Schwarzen Samstag von Hamas-Terroristen aus seinem Haus nach Gaza verschleppt und dort getötet wurde.«

Sein Bruder Idan, Soldat der israelischen Armee (IDF), und die Großmutter waren am 7. Oktober 2023 von der Hamas ermordet worden. Die Eltern Tami und Roni sowie die Brüder Guy und Niv überlebten das Massaker. Während des Angriffs versteckten sich Sahar und Idan im Schutzraum. Sahar versuchte, die Tür mit einem Schrank zu versperren. Idan wurde verletzt, wahrscheinlich durch Splitter der Granaten, die die Terroristen ins Haus geworfen hatten. Sahar habe sich stundenlang um seinen Bruder gekümmert, berichtete die Familie.

Lesen Sie auch

Als die Terroristen das Haus in Brand steckten, sei Idan aus dem Fenster gesprungen und erschossen worden, während Sahar wohl noch nach dem Inhalator seines Bruders gesucht hatte, den dieser dringend brauchte, so die Vermutung einer Tante. In diesen Minuten schrieb Sahar seiner Mutter eine letzte Nachricht, in der stand: »Verbrennen ist ein größerer Schmerz« – wahrscheinlich als Erklärung dafür, dass er und sein Bruder den Schutzraum verlassen hatten. Schließlich versuchte auch Sahar, aus dem brennenden Haus zu fliehen. Später wurde seiner Familie mitgeteilt, dass er Geisel in Gaza sei.

Missglückte Geiselbefreiungsaktion der IDF

Dann, im Dezember 2023, erreichte die Angehörigen die fürchterliche Nachricht: Bei einer missglückten Geiselbefreiungsaktion der IDF starb der 25-Jährige. In dem Bericht hieß es, dass die Soldaten sofort nach Betreten eines Gebäudes beschossen wurden und dass Baruch während dieses Feuergefechts getötet worden sei. Es bleibt jedoch unklar, ob er durch Schüsse der Hamas oder der IDF starb.

Der junge Israeli war nur einen Monat vor dem verheerenden Angriff der Hamas von einer Südamerika-Reise zurückgekehrt. Seine Familie sagte, er sei Schachspieler gewesen und habe Anime und Science-Fiction geliebt. Und dass er geplant habe, Elektrotechnik und Informatik zu studieren.

Israel

Kritiker werfen Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025