Nachrichten

Einspruch, Einkauf, Unglück

Entschieden: Ministerin Merav Michaeli Foto: Flash90

Einspruch
Transportministerin Merav Michaeli hat sich gegen den geplanten Bau einer Seilbahn zur Kotel in Jerusalem ausgesprochen. Das Projekt würde mehr Schaden anrichten als Gutes tun, erklärte die Vorsitzende der Arbeitspartei. Der Oberste Gerichtshof prüft derzeit Petitionen gegen das umstrittene Vorhaben. Bereits zuvor hatten sich Architekten, Anwohner und Umweltschützer gegen die Anlage ausgesprochen. Viele von ihnen meinen, sie würde den einzigartigen Charakter der Altstadt zerstören. Die 1,4 Kilometer lange Seilbahn soll vor allem das Problem der mangelnden Parkplätze in der Gegend beheben. Der Plan war 2019 von der ehemaligen Regierung genehmigt worden.

Einkauf
Auch die Israelis sind dem Shopping-Rausch verfallen. Am »Black Friday« kauften sie online binnen weniger Stunden Produkte aus der ganzen Welt im Wert von Hunderten Millionen Schekeln. Am vergangenen Freitag zwischen 8 und 14 Uhr gaben sie beim Schnäppchenkauf mehr als 220 Millionen US-Dollar aus, eine Steigerung von rund 22 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Besonders beliebte Websites waren Amazon und AliExpress.

Unglück
Das tragische Unglück, bei dem während der Lag-BaOmer-Feierlichkeiten auf dem Berg Meron im April 45 Menschen ums Leben kamen, wird derzeit von einer Sonderkommission untersucht. Vorsitzende ist die einstige Richterin am Obersten Gerichtshof, Miriam Naor. Nun übergab sie einen Zwischenbericht an den nationalen Sicherheitsrat, damit die überarbeiteten Sicherheitsvorkehrungen bereits in die Planungen für die nächste Veranstaltung an dem Ort eingebunden werden können. Premierminister Naftali Bennett sagte, man werde die Erkenntnisse des Berichtes gründlich studieren, und »die nächsten Feiern auf dem Berg Meron werden in völlig anderer Weise gemanagt«.

Wasser
Mehrere jordanische Politiker und Aktivisten haben sich gegen eine Absichtserklärung ausgesprochen, die das Königreich vergangene Woche gemeinsam mit Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie mit Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika verabschiedet hatte. Bei dem Abkommen geht es darum, dass Jordanien Energie aus seinen Solaranlagen gegen Wasser aus israelischen Entsalzungsanlagen tauscht. In dem Königreich herrscht extreme Wasserknappheit; in diesem Jahr fehlten etwa 40 Millionen Kubikmeter, so eine offizielle Erklärung aus Amman.

Gewalt
Eines von sechs israelischen Kindern ist im eigenen Zuhause nicht sicher. Diese Zahl veröffentlichte das Sozialministerium in der vergangenen Woche. Die Fälle von häuslicher Gewalt sind während der Corona-Pandemie in die Höhe geschnellt. In diesem Jahr wurden bislang fast 8000 Anzeigen wegen häuslicher Gewalt aufgenommen, eine Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zu 2020. Die Regierung hat daraufhin die Anzahl von Schutzräumen für Betroffene erhöht. Zudem gehen Wohlfahrtsverbände davon aus, dass die Dunkelziffer viel höher liegt. »Die Stimmen dieser unsichtbaren Kinder müssen gehört werden«, fordert Tali Weisman, die Leiterin des Kindersozialprogramms der Women’s International Zionist Organisation (WIZO).

Festnahme
Die Polizei auf Zypern hat einen israelischen Mann festgenommen, der in Italien wegen der Beihilfe zur Entführung gesucht wird. Gabriel Abutbul Alon wird vorgeworfen, dem Großvater von Eitan Biran geholfen zu haben, das Kind außer Landes zu schaffen. Der kleine Eitan ist der einzige Überlebende der Seilbahn-Katastrophe vom Mai in Norditalien, bei der 14 Menschen starben, darunter seine Eltern und sein jüngerer Bruder. Seit dem Unglück ist ein erbitterter Rechtsstreit zwischen den Familien der Opfer ausgebrochen. Ein Gericht hatte der Tante in Italien das vorübergehende Sorgerecht zugesprochen. Abutbul Alon kann gegen die Auslieferung nach Italien Einspruch erheben.

Libanon

Israel greift Hisbollah-Trainingslager an

Auf dem Gelände wurden laut israelischer Armee Anschläge geplant

 09.12.2025

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025

Nahost-Krieg

Israels Armeechef: Gelbe Linie bildet operative Grenze zum Gazastreifen

Laut Eyal Zamir gibt es nun einen Schutzriegel für die israelischen Gemeinden am Rand Gazas

 08.12.2025

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025