Krise

Einigung im Fall Amona

Amona im November Foto: Flash 90

Es sieht so aus, als wäre die Regierungskrise beigelegt. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Bildungsminister Naftali Bennett von der Partei Jüdisches Haus haben einen Kompromiss erreicht, der das Gezerre um die illegale Siedlung Amona beenden könnte. Auch ermögliche er es, meinen Experten, einen höchst umstrittenen Gesetzesvorschlag durchzudrücken. Dieser will erreichen, dass sogenannte Hilltops im Westjordanland im Nachhinein legalisiert werden.

Für Amona aber würde das nicht mehr gelten. Denn in dem Kompromiss wird Paragraf sieben aus dem Gesetzentwurf gestrichen, der besagt, die Siedlung werde rückwirkend für gesetzeskonform erklärt. Nun sollen die Bewohner »einige Hundert Meter weiter entfernt siedeln«, so die Erklärung. Der Hügel, auf dem sie ihre Baracken aufgebaut haben, liegt auf Privatgelände, das Palästinensern gehört. Die waren vor den Obersten Gerichtshof gezogen – und hatten Recht bekommen.

Räumung Netanjahu äußerte sich dazu bei einer Versammlung der Likud-Partei am Montag: »Ich möchte alle um Entschuldigung bitten, die sich Hoffnungen gemacht haben. Wir arbeiten hart daran, eine Lösung für Amona zu finden. Ja, die Bewohner werden umziehen müssen, aber sie können in der Nähe bleiben, und das ist eine äußerst gute Nachricht.« Der Premier betonte, dass sich Israel in einer extrem sensiblen diplomatischen Phase befinde, und rief alle Beteiligten auf, Zurückhaltung zu üben.

Sein Gegner in der Angelegenheit, Bennett, beschwichtigte seine Anhänger aus der Siedlerbewegung mit den Worten, die Vereinbarung sei zwar »nicht perfekt«, man habe jedoch alles getan, was möglich war. Die Abstimmung in der Knesset über den neuen Entwurf ist für die kommende Woche angesetzt.

Bald danach werden die Bulldozer anrücken: Der Abriss von Amona ist für den 25. Dezember angeordnet. Zum wiederholten Male hat Netanjahu jetzt um eine 30-tägige Verlängerung der Frist gebeten. Die Siedlung im Westjordanland liegt im Osten von Ramallah und besteht aus einem Dutzend Containerhäusern. Für die Ideologen der Siedlerbewegung aber steht sie als Exempel. Extremisten haben im Falle einer Räumung bereits gewalttätigen Widerstand angekündigt.

Libanon

Israelische Armee tötet zwei Hisbollah-Mitglieder

Israel wirft der Terror-Miliz Wiederaufrüstung vor. Dabei hatte die Terror-Miliz eigentlich ihrer Entwaffnung zugestimmt

 04.11.2025

Erinnerung

Fünf Millionen Namen

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat einen Meilenstein erreicht

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Wegen Sde-Teiman-Affäre: Ex-Militäranwältin festgenommen

Die Affäre um ein geleaktes Video aus Israels berüchtigtem Militärlager Sde Teiman sorgt weiter für Schlagzeilen. In der Nacht meldeten israelische Medien Festnahmen prominenter Militärangehöriger

 03.11.2025

Israel

Eklat in Jerusalem: Zentralrats-Vize verlässt Gottesdienst

Weil der palästinensische Bischof Azar in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« spricht, verlässt der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland die Kirche. Die NRW-Antisemitismusbeauftragte sieht ein antisemitisches Muster

 03.11.2025

Geiseldeal

Omer Neutra, Assaf Hamami und Oz Daniel sind zurück

Terroristen der Hamas haben die Leichen der drei Soldaten am Sonntagabend übergeben

 03.11.2025

Debatte

Netanjahu: Video-Leak verursachte schlimmsten Image-Schaden

Die Affäre um ein geleaktes Video aus dem Gefängnis Sde Teiman in Israel zieht weiter Kreise. Der Regierungschef kündigte eine unabhängige Untersuchung an

 02.11.2025

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  02.11.2025