Israel

Dokumente zum Jom-Kippur-Krieg veröffentlicht

Der israelische Verteidigungsminister Moshe Dayan besucht während des Jom-Kippur-Krieges Soldaten in einem Bunker auf den Golanhöhen. Foto: picture-alliance / dpa

Fünfzig Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg hat Israel zahlreiche Dokumente sowie Bild- und Audioaufnahmen erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf einer Webseite des israelischen Staatsarchivs wurden am Donnerstag der Inhalt von 1400 Dokumentenakten, rund 1000 Fotos, 850 Audio- und Videoaufnahmen und mehr als 250 Stenogramme veröffentlicht.

Staatsarchivarin Ruti Abramovitz sagte, die Sichtung und Bearbeitung des Materials habe zweieinhalb Jahre gedauert. Man wolle alle Facetten des Krieges zeigen, »der alle Lebensbereiche in Israel beeinflusst« habe. Ein großer Teil der Dokumente sei in der Vergangenheit geheim gewesen und nun zum ersten Mal zugänglich.

Dramatische Konsultationen Themenbereiche sind dabei unter anderem die dramatischen Regierungskonsultationen in Israel, die Kämpfe an den verschiedenen Fronten, die Zivilverteidigung sowie diplomatische Kontakte mit Syrien und Ägypten.

Der Krieg hatte am 6. Oktober begonnen und dauerte 19 Tage. Eine Koalition arabischer Staaten unter Führung Ägyptens und Syriens hatte Israel damals überraschend am höchsten jüdischen Feiertag angegriffen. Israel, das aus dem Sechstagekrieg 1967 noch siegreich hervorgegangen war, wurde während des Kriegs massiv in die Defensive gedrängt und konnte Angriffe der Ägypter und Syrer nur unter schweren Verlusten abwehren. Die Kämpfe fanden vor allem auf der Sinai-Halbinsel und auf den Golanhöhen statt. Auf der israelischen Seite waren 2656 Tote zu beklagen.

Der Jom-Kippur-Krieg gilt als das bisher größte Trauma der israelischen Geschichte und Versagen des Geheimdienstes und der politischen Führung. Die damalige Ministerpräsidentin Golda Meir und Verteidigungsminister Mosche Dajan mussten wegen des beinahe verlorenen Kriegs 1974 zurücktreten. 1979 unterzeichnete Ägypten als erstes arabisches Land einen Friedensvertrag mit Israel. dpa

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025