Israel

»Die Maccabiah hat mein Leben verändert«

Sportlich auch im Bademantel: Daniil Fissenko Foto: aliceforberg.de

Zweimal kam Daniil im letzten Monat dem Olympiagefühl so nahe wie noch nie zuvor. Anfang Juli hüpfte er bei Sonnenuntergang in die Spree und schwamm. Neben ihm fuhr ein Motorboot und filmte, am Ufer schauten ihm die Menschen zu. »Ich habe mich wie ein Olympiasieger gefühlt«, sagt der 18-Jährige und lacht.

Er gehört zur Schwimm-Mannschaft, die gerade in Israel bei der 19. Maccabiah ist. Die Spree-Aktion war Teil eines Werbefilms für die europäischen Maccabi-Spiele in Berlin in zwei Jahren. Am Donnerstagabend wurde Berlin als Ausrichtungsort offiziell bekannt gegeben.

Das andere Mal war das Staffel-Finale gegen die Amerikaner, in deren Team der Olympiasieger von 2008 mitschwimmt. »Ich habe mich nie zu träumen gewagt, gegen einen Olympiasieger anzutreten«, sagt Daniil. Der Schüler schwimmt seit zehn Jahren auf Landesmeisterschafts-Niveau. Er ist dieses Jahr zum ersten Mal dabei, das ganze Schwimm-Team feiert Premiere.

200 Meter Brust Daniil ist in 100 Meter Brust, 200 Meter Brust und allen Staffeln angetreten. Sein größter Erfolg: ein zehnter Platz über die 100 Meter Brust – und dass er all seine Bestzeiten gebrochen hat: »Hier zu sein, gibt einem einen gewissen Kick, die Motivation ist ganz anders, man schwimmt automatisch schneller.« Eigentlich wolle er schon aufhören mit dem Schwimmen auf hohem Leistungsniveau. Vier bis fünf Mal die Woche Training, Wettkämpfe am Wochenende, das frisst viel Zeit. »Ich bin in meinem letzten Schuljahr, langsam werden andere Dinge wichtiger«, sagt Daniil.

Aber nachdem er an den europäischen Maccabi-Spielen vor zwei Jahren teilnahm, war klar: Israel muss sein. Also trainierte er richtig hart. »Nur jetzt kann ich die beste Leistung meines Lebens erreichen.« Er hat es nicht bereut: »An der Maccabiah teilzunehmen, hat mein Leben verändert.« Ohne die Maccabiah, sagt er, hätte er seine jüdische Seite vielleicht schon vergessen. »Hier anzutreten hat mich nochmal ganz stark daran erinnert, wo ich herkomme«, sagt der Schüler.

Für Berlin 2015 wird er wahrscheinlich schon zu alt sein, aber wer weiß das schon genau, sagt er und lacht. Auf jeden Fall möchte er sich weiter für die Maccabiah engagieren. »Vielleicht als Jugendtrainer. Ich muss darüber einmal mit meinem Coach reden. Ich werde immer Lust auf Maccabiah haben.«

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025