Der israelische Präsident Isaac Herzog hat den Kampf gegen den Iran erneut begründet. »Unser Ziel ist es, die Realität im Nahen Osten zu verändern«, sagte er bei einem Besuch im zentralisraelischen Bat Jam. Dort waren in der Nacht bei iranischen Raketenangriffen mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.
»Es kann nicht sein, dass das Reich des Bösen weiterhin angreift, seine Stellvertreter, seinen Terror und seine Raketen schickt und natürlich nukleare Kapazitäten entwickelt, die die gefährlichste Fähigkeit für die Menschheit darstellen«, sagte Herzog.
Deshalb verteidige Israel nicht nur sich selbst, »sondern den Nahen Osten, die Menschheit und den Weltfrieden«, so der Präsident. Er appellierte an die Staats- und Regierungschefs des G7-Treffens in Kanada, an der Seite Israels zu stehen.
Trauer um Opfer
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der den Ort der Verwüstung in Bat Jam am Sonntag ebenfalls besuchte, erklärte: »Der Iran wird einen sehr hohen Preis für die Ermordung von Zivilisten – Frauen und Kindern – zahlen. Wir werden unsere Ziele erreichen und mit überwältigender Gewalt angreifen.«
»Wir sind hier, weil wir uns in einem existenziellen Kampf befinden – einem Kampf, der jedem Bürger Israels klar ist. Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn der Iran eine Atomwaffe auf israelische Städte abwerfen könnte«, sagte Netanjahu. Der Iran stelle eine existenzielle Bedrohung für Israel dar.
»Im Namen des gesamten israelischen Volkes möchte ich meine Trauer über die vielen Menschen zum Ausdruck bringen, die hier ihr Leben verloren haben«, sagte der Regierungschef. Er rief die Bevölkerung auf, bei Raketenangriffen den Anweisungen des Heimatfrontkommandos Folge zu leisten.
Lapid unterstützt Regierung
Neben Präsident Herzog haben sich auch Oppositionspolitiker hinter die Regierung und ihre Entscheidung gestellt, die Atomanlagen des iranischen Regimes zu zerstören. Yair Lapid von der in der politischen Mitte angesiedelten Partei Yesh Atid schrieb einen von der »Jerusalem Post« veröffentlichten Kommentar, in dem er den Krieg gegen den Iran unterstützt.
»Ministerpräsident Netanjahu ist mein politischer Rivale«, schrieb Lapid. »Aber seine Entscheidung, den Iran jetzt anzugreifen, ist die richtige. Das ganze Land ist in diesem Moment vereint. Angesichts eines Feindes, der unsere Vernichtung geschworen hat, wird uns nichts trennen.« dpa/ja